Knapp sieben Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Rund drei Jahre wurde gebaut. 60 Prozent der Kosten trägt die Deutschsprachige Gemeinschaft. Dadurch können in Kürze wieder 30 Seniorenplätze zusätzlich genutzt werden. Die Aufnahmekapazität steigt damit wieder auf 103 Plätze.
Was die Zukunft bringt, kann man nie genau bestimmen. Die Heimleitung hofft aber, gut für die Zukunft vorgesorgt zu haben.
"Wir haben die Flügel so gebaut, dass es uns möglich sein wird, sie als geschlossen oder offen zu nutzen. Viele Bewohner mit demenzieller Veränderung sind hier oder stehen auf den Wartelisten, wie in allen anderen Häusern auch. Und wir haben uns darauf vorbereitet, dass wir architektonisch flexibel sind. Wenn es nötig ist, Gebäude zu schließen, wäre das möglich", erklärt Nadja Brockhans, die Heimleiterin des Katharinenstifts Astenet.
Neues gestalten und Altes erhalten. Keine leichte Aufgabe in einem historischen Gebäude, das auch moderne Nutzwertstandards erfüllen muss. Nicht jede historische Bausubstanz konnte erhalten werden. Aber Vieles halt doch. Zu den Baumaßnahmen zählen auch größere Gemeinschaftsräume mit einer kleinen Küche für ansprechende Aktivitäten. Hier können Senioren ihren Hobbys nachgehen. Sehr beliebt ist zum Beispiel das Backen von Plätzchen. Den Animationsplan bestimmen die Bewohner selber.
Man bekommt also etwas geboten. Und zu diesem Angebot zählt für so manchen Heimbewohner auch der direkte Zugang zur Kapelle, sagt Willy Heuschen, Präsident der Katharinenstift V.o.G. "Wir hegen und pflegen diese Kapelle, weil das auch ein Anlaufpunkt für viele Bewohner ist."
Die Konfessionszugehörigkeit ist kein Aufnahmekriterium. Jeder - ungeachtet seiner philosophischen Überzeugungen - ist im Wohn- und Pflegezentrum willkommen, betont Heuschen. "Wir sind eine offene Gemeinschaft. Jeder, der mit uns suchen oder etwas machen will, der eine Initiative nehmen will, ist herzlich willkommen."
Wie der Umbau gelungen ist, davon kann man sich am Sonntag ein Bild machen. Dann findet in dem Gebäude der Katharinenmarkt statt. Dabei wird auch die Möglichkeit geboten, an einer Führung durch die renovierten Räumlichkeiten teilzunehmen.
Zum historischen Hintergrund
Das Katharinenstift in Astenet ist 135 Jahre alt. Vier Ordensschwestern trafen 1889 auf dem Bauernhof ‘Gut Weide’ in Astenet ein und gründeten eine immer größer werdende Klostergemeinschaft.
Die heute historischen Gebäude in einem schönen Park sind schon vieles gewesen: Krankenhaus, Schule, Pensionat sowie Kinderheim. Der Stiftungsauftrag ist aber bis heute derselbe geblieben. Es soll ein Werk der christlichen Fürsorge sein.
Manuel Zimmermann