Einen Kranzrohling aus Stroh, Bindedraht, eine kleine Gartenschere und die gewünschten weihnachtlichen Zweige und Pflanzen: Mehr braucht es für den selbstgemachten Adventskranz nicht. Auch die passenden Materialien liegen im Atelier von Silke Göbbels schon bereit: Zypresse, Nobilis, die grüne Nordmanntanne und auch Eukalyptus. Um es richtig weihnachtlich zu machen, werden auch Hagebutte und Tannenzapfen genutzt. Den Duft bringen getrocknete Orangenscheiben.
Bevor man mit dem Binden des Adventskranzes loslegt, geht es aber erst einmal ans Schnippeln. Jedes Material sollte dabei vorsichtig behandelt werden. "Ein wichtiger Trick im Vorfeld, um die Tanne zu schneiden, ist sie von hinten zu schneiden. Man schneidet schön von unten nach oben weg, damit jedes Material auch vernünftig verwendet wird", erklärt Silke Göbbels.
Im Anschluss werden die Zweige dann auch schon mit Hilfe des Drahts an den Kranzrohling gewickelt. Hierbei sollte man darauf achten, dass man sich in kleinen Partien von außen nach innen vorarbeitet. Die großen Stücke kommen an den Außenrand, um den Kranz visuell zu vergrößern. Kleinere Stücke werden in der Mitte platziert. Die kleinsten Stücke kommen in den inneren Kreis oder können zum Auffüllen von Lücken genutzt werden. Der Kreativität sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt.
Nur eines ist wichtig: Der Kranzrohling darf am Ende nicht mehr zu sehen sein. "Da ist kein Stroh mehr, das durchblinzeln darf. Man kann sich ein bisschen selbst helfen, indem man alle Finger nutzt, die da sind. Die eine Hand wickelt, zieht auch immer wieder mal feste den Draht nach. Das ist extrem wichtig, weil die Tanne wird natürlich an Volumen und Feuchtigkeit verlieren und dann wird alles locker, wenn es nicht gut festgebunden ist."
Hat man sich erst einmal um den Rohling herumgearbeitet, können getrocknete Orangenscheiben oder Tannenzapfen mithilfe von kurzen Drahtstücken oder einer Spange auf dem Kranz platziert werden. Zum Schluss kommen noch die Kerzen drauf und im Handumdrehen ist der eigene Adventskranz fertig. Kinderleicht, auch für Einsteiger. "Einfach nur machen", rät Floristin Göbbels. "Rund wird der Kranz auf jeden Fall. Der Rohling gibt das vor. Deswegen wird es nicht so schwierig, wenn man ein bisschen darauf achtet, wie das Material gewachsen ist und wie man es ideal schneiden kann, um einen guten Schnitt zu haben und gleichzeitig eben nicht ganz viel Verschnitt zu haben."
Damit der Kranz bis zum vierten Advent und darüber hinaus schön bleibt, kennt Silke Göbbels noch einen einfachen Trick. "Auf jeden Fall ist es von Vorteil, den Kranz bis zum ersten Advent draußen zu lagern. Ich lege tatsächlich meine Kränze auch gerne in den Regen. Das stört überhaupt nicht. Sogar die Kerzen stelle ich in den Regen. Am Tag vor dem ersten Advent hole ich die rein, dann ist der Docht auch durchgetrocknet. Dann stelle ich den Kranz auf den Teller, dass er keine Schweinerei auf dem Küchentisch macht. Dann hat man wirklich einen knackig gut duftenden Kranz."
Für alle, die einen Kranz basteln möchten, noch ein letzter Geheimtipp: Wer sich die Hände mit Butter einreibt und danach mit Spülmittel wäscht, wird das klebrige Harz von den Zweigen schnell wieder los. Einer besinnlichen Adventszeit steht somit also nichts mehr im Wege.
Lindsay Ahn