Für das Ensemble "Pro Arte" finden diese Woche die letzten Proben vor dem endgültigen Abschied statt. Und dieser wird gleich mehrfach begangen: Am Freitag mit einem Konzert in Vaals, am Samstag in Aachen und zum Schluss am Sonntagabend in Eupen. Der Eintritt ist frei. "Wir wollten das auch bewusst als Konzert für alle interessierten Eupener und aus der Gegend und Fans von Pro Arte. Es kommen auch ehemalige Sänger und Dirigenten."
Seit genau 40 Jahren singen Verena Brammertz und ihre Schwester Nadja in dem Ensemble - zunächst Seite an Seite mit ihren Eltern, die "Pro Arte" im Jahr 1976 gegründet hatten. Warum kam es zum Entschluss, jetzt aufzuhören? "Das eine ist natürlich, dass man als Chor älter wird und sich dann eigentlich verjüngen müsste."
"Das Problem ist aber generell und nicht nur bei uns, dass man junge Sänger schwer findet. Und bei uns ist es so, dass wir mittlerweile auch zum Teil nicht mehr berufstätig sind und also auch außerhalb der Schulferien und überhaupt der Hauptferienzeit wegfahren können. Dann ist es auch ein bisschen schwer, noch viele Probentermine zu finden."
Das Aus von "Pro Arte" geht Verena Brammertz nahe. "Ja, mir fällt es total schwer, ich darf da auch gar nicht daran denken. Aber vielleicht sollte man auch dann aufhören, wenn es noch am schönsten ist und man noch vermisst wird, wenn man nicht mehr singt und nicht wenn man zu lange noch gesungen hat und die Qualität dann vielleicht nicht mehr stimmt."
"Pro Arte" tritt zum Abschluss seines Bestehens unter der Leitung von Hans Leenders auf. Der Dirigent, Komponist und Organist aus Maastricht ließ seinen Ensemble-Mitgliedern bei der Zusammenstellung des Programms freie Hand. "Ich habe gesagt: Welche Stücke habt ihr in all der Zeit besonders gerne gesungen? Dann gebt die mir und dann werde ich versuchen, daraus eine Mischung zu machen. Das Konzert wird also eine sehr farbige Mischung zwischen geistlich, weltlich, Renaissance, ein bisschen Moderne. Es geht ein bisschen hin und her."
Und auch Bariton Vincent Kusters tritt im Rahmen des Abschiedskonzerts von "Pro Arte" auf - dann, wenn am Sonntagabend ein Stück ostbelgische Musikgeschichte in der Eupener St. Nikolaus-Kirche zu Ende geht.
Moritz Korff