Einen Fragebogen ausfüllen oder mit einem Berater sprechen, um den Traumberuf zu finden, das war gestern. Das Interreg-Projekt Connect'ED schaut in die Zukunft, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn hier kommen unter anderem VR-Brillen zum Einsatz.
Neun Partner aus der Euregio sind bei Connect'ED mit dabei. Sie sagen dem Fachkräftemangel mit virtueller Realität den Kampf an und laden die Schüler gleichzeitig dazu ein, einen Blick auf den Arbeitsmarkt in der gesamten Grenzregion zu werfen.
"Wir zeigen zum Beispiel den Jugendlichen aus Eupen, was man in Maastricht, Lüttich oder Aachen alles machen kann. Sehr viele orientieren sich eher ins Innere des Landes und versuchen zum Beispiel, eine Arbeit in Brüssel zu finden. Der Aachener versucht sein Glück in Berlin oder Köln", erklärt Projektmanager Manuel Justen.
"Wir wollen dem entgegenwirken und einfach zeigen, wie lebendig unsere Region eigentlich ist und welche Möglichkeiten sich einem auftun können, wenn man nur einen Blick über die Grenze wagt. Damit meinen wir nicht nur Deutschland, sondern auch die Niederlande oder Flandern. Wir meinen einfach alle Regionen, die sich bei uns in der Euregio befinden."
Auch ein mobiler Escape Room soll Schülern in Zukunft bei der Berufs- oder Studienwahl auf die Sprünge helfen. Die VR-Brille oder der Escape Room sind dabei aber nur der Anfang. Der Spaß und das Interesse an der digitalen Welt soll den Schülern Türen öffnen und eine erste Orientierung bieten, bevor es dann im echten Leben ans Eingemachte geht. "In einer perfekten Welt würden wir uns einfach jeden Betrieb in der ganzen Region anschauen und uns dann für einen entscheiden, der uns gefällt. Aber ich war auch einmal 14 Jahre alt, hatte damals dementsprechend auch keinen Führerschein und da geht das einfach nicht", so Justen.
"Wir führen mit diesem Projekt die Virtual-Reality-Brillen in die Berufsberatung ein. Hier schauen die Schüler sich dann in den Schulen mit den Brillen einen Betrieb an. Da kann man dann schon eine Vorauswahl treffen. Und wenn man sich erst einmal für einen Betrieb entschieden hat, dann bieten wir auch die Möglichkeit an, diesen Betrieb in echt zu besuchen. Es geht auch umgekehrt, dass der Betrieb die Schule besucht und einen Gastunterricht abhält oder ähnliches. Wir wollen also den Aufwand, den es in der echten Welt gibt, einschränken und es leichter machen für die Schüler."
Auch Orientierungstage und Weiterbildungen für Lehrer werden bei Connect'ED angeboten. Jeweils 25 Schulen und Betriebe sind bereits Teil des Netzwerks. Unter bestimmten Bedingungen kann die Zahl der teilnehmenden Firmen auch noch steigen, erklärt der Leadpartner des Projekts, Michael Dejozé von der Euregio Maas-Rhein.
"Bei der großen Anzahl von Betrieben in der Grenzregion und dann auch den Betrieben, die tatsächlich vom Fachkräftemangel betroffen sind, ist es uns nicht möglich, jeden einzelnen Betrieb zu verarbeiten. Wer interessiert daran ist, dass seine Firma vorkommt, kann sich gerne melden. Wir gruppieren die Betriebe dann nach ihren Themengebieten und schauen mit dem Team, aus welchem Rundgang sich für die Schülerinnen und Schüler mit einer einzelnen Erfahrung der größte Mehrwert generieren ließe."
Zwar ist das Projekt noch in seiner Aufbauphase, Schulen aus der Euregio können sich aber jederzeit melden, um die Angebote von Connect'ED in Anspruch zu nehmen. "Jede Schule, eine Eupener oder eine St. Vither Schule, könnte jederzeit den Escape Room beantragen. Die einzige Bedingung ist, dass mindestens 100 Schüler es ausprobieren, damit sich für uns die Fahrt lohnt. Aber abgesehen davon stehen wir immer bereit", erläutert Justen.
"Wir sind gerade dabei, die Software für die VR-Brillen mit unserem Partner 'Meet the Talents' für die breite Masse verfügbar zu machen. Es wird dann eine Internetseite geben, auf der Jugendliche auch einen Account erstellen können. Dort können sie die Unternehmensfilme dann von überall aus sehen. Das ist an keinen bestimmten Ort gebunden und die Filme werden auch nach Abschluss des Projektes noch öffentlich zugänglich sein."
Für Schulen ist das Angebot von Connect'ED kostenlos, da auch der Europäische Fonds für regionale Entwicklung zwei Millionen Euro beisteuert, um Jugendlichen einen einzigartigen Einblick in die Berufswelt der Euregio zu bieten.
Lindsay Ahn
VR-Brillen für die "Realität"? Für die Berufsberatung? Aber sonst geht's noch gut im Oberstübchen?
Wie wäre es mit normalen Broschüren und Internet-Website? Das genügt vollkommen! Darüber hinaus ist der Besuch bei Firmen in Sachen Berufsberatung immer von Vorteil.
Und für diesen Kram hier wurden 2 Millionen € öff. Gelder locker gemacht?
So arm können wir gar nicht sein. das Geld hätte besser eingesetzt werden können.
Das beste kommt immer zum Schluß, so auch hier: "Für Schulen ist das Angebot von Connect'ED kostenlos, da auch der Europäische Fonds für regionale Entwicklung zwei Millionen Euro beisteuert, um Jugendlichen einen einzigartigen Einblick in die Berufswelt der Euregio zu bieten.". Vielleicht sollte man den jungen Leuten statt einer Brille aufzusetzen die Grundlagen der Volkswirtschaft beibringen. Etwas was 2 Mio € kostet ist nicht kostenlos, auch wenn die EU dieses Geld bereitstellt, irgendwo wurde das als Steuern eingetrieben. Wer schon in die Berufswelt einsteigt mit der Ansicht dass Steuergeld etwas "kostenloses" ist, kann auch gleich zu Hause bleiben....