BRF-Mitarbeiterin Kimberley Jost bekommt Besuch von der Polizei. Wie einbruchssicher ist ihr Haus? Erster Schritt: die Eingangstür. Sicherheitsberaterin Marita Brüls vom Büro für Kriminalitätsvorbeugung der Polizeizone Weser-Göhl ist zufrieden. "Die macht schon einen sehr guten Eindruck."
Als Grundregel gilt: Den Schlüssel immer bis zum Anschlag drehen. Eine Fünf-Punkt-Verriegelung sorgt bei Kimberley für eine Mehrfachsicherung. "Also von daher: Sehr gut", urteilt Marita Brüls. "Was wichtig ist: Sie haben schon mal eine gute Verriegelung, aber Sie haben ein Glaselement, sogar zwei. Und deswegen ist wichtig, auch wenn Sie zu Hause sind, niemals den Schlüssel stecken lassen."
Denn sonst kann ein Einbrecher das Glas einschlagen und so an den Schlüssel gelangen. Und das gilt auch für den zweiten Schritt der Hausbegehung: die Fenster. Ein gekipptes Fenster sei wie ein geöffnetes Fenster, betonen die Sicherheitsberaterinnen. Und sie empfehlen abschließbare Griffe. Denn sonst könnte auch hier die Scheibe eingeworfen werden und dann wäre es ein Leichtes, das Fenster zu öffnen.
Stoßen Einbrecher auf Widerstand durch Verriegelungen und dergleichen, schrecken sie oft zurück, so Marita Brüls. "Der Faktor Zeit ist der Feind Nummer eins des Einbrechers. Zeit hat der nämlich nicht. In fünf Minuten muss er ins Objekt reingekommen sein. Ist das nicht der Fall, gibt er auf. Dementsprechend sollen dann Schlösser und Verriegelungspunkte wirken."
Was für die Fenster gilt, gilt auch für Balkon- oder Terrassentüren. Abschließbare Griffe können helfen, Rollläden sind dagegen kein Einbruchschutz, sondern signalisieren vielmehr: Hier ist niemand zu Hause.
Der dritte Schritt: der Keller. Befindet sich vor den Kellerfenstern ein Schacht mit Gitterrost, sollte Letzterer am Mauerwerk festgemacht werden. Und dann das elektrische Garagentor. "Da wo ein Motor hintersteckt, kann ich nicht einfach so mal aufhebeln oder hochdrücken, weil der Motor bremst an sich", so Marita Brüls.
Zeit für eine Bilanz: Wie sicher ist Kimberleys Haus? "Wir haben festgestellt, dass die Fensterrahmen und die Haupteingangstüre und Nebentüren auch solide Verschlusspunkte haben. Also, von daher, in diesem Fall heute hier und jetzt fällt die Bilanz sehr positiv aus."
Und was sagt BRF-Mitarbeiterin Kimberley Jost selbst? "Ich fühle mich jetzt schon sicherer. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so gute Fenster und Türen habe. Ich habe jetzt auf jeden Fall weniger Angst, würde ich sagen. Was ich sowieso schon vorhatte, war noch, einen Bewegungsmelder draußen zu installieren und einen Strahler. Das werde ich auf jeden Fall machen."
Und auch andere Maßnahmen sind laut Sicherheitsberaterin Marita Brüls wichtig, um Einbrüchen vorzubeugen. "Das Günstigste sind die 'guten Gewohnheiten', so nennen wir die. Da die dunkle Jahreszeit angebrochen ist: Anwesenheitszeichen setzen, ganz klar. Beleuchtungsanlagen oder auch Rollläden, überall wo eine Elektronik mit verbunden ist. Das Smart-Home-Prinzip kann man ja auch so steuern, dass es aktiviert ist, wenn ich das wünsche. Oder programmieren, dass zu gewissen Tages- oder Abendstunden Licht an oder aus ist."
Und bei längerer Abwesenheit mit den Nachbarn zusammenarbeiten, die ab und zu nach dem Rechten gucken können. Einbrecher kämen längst nicht nur nachts, sondern zum Beispiel auch tagsüber, etwa wenn die Bewohner wissentlich nicht zu Hause seien. Ebenfalls wichtig, so die Sicherheitsberaterinnen: Werden verdächtige Personen gesehen, einfach die Polizei rufen.
Moritz Korff