Unweit der Berger Wetterschutzhütte steht sie: die neue Biotoilette der Gemeinde Bütgenbach. Auf den ersten Blick erinnert sie an ein winziges Tiny-House. Auf den zweiten Blick wird dann aber klar, dass es sich um ein stilles Örtchen handelt. "Durch die vielen Besucher entsteht ein Sauberkeitsproblem", erklärt Tourismusschöffin Martha Limburg-Collas. "Vor allem ist es für die Gemeindearbeiter nicht die angenehmste Arbeit, den Müll oder die Fäkalien aufzuheben."
Ein Unternehmen aus Frankreich baut die Biotoiletten schon seit vielen Jahren. Kostenpunkt: 30.000 Euro. Die Hälfte hat die Provinz Lüttich übernommen.
Die Biotoilette kommt ohne Strom und Wasser aus. Darüber hinaus ist sie rund um die Uhr geöffnet. "Wir haben hier ein Zwei-Kammer-System", erklärt Christoph Pauels, der Leiter des Bauhofs. "In der vorderen Kammer befindet sich der WC-Raum. In der hinteren Kammer landen die Fäkalien. In der Toilette werden der Urin und das feste Material getrennt. Über das Förderband gelangt das feste Material in den hinteren Bereich."
Im hinteren Bereich befindet sich eine besondere Erdmasse mit Würmern. Wenn diese Masse mit den Fäkalien in Berührung kommt, wird der Zersetzungs-Prozess eingeleitet. Die Würmer verarbeiten die Hinterlassenschaften innerhalb von zwölf Monaten zu einem nährstoffreichen Humus.
Seit gut einem Monat steht die Biotoilette – und sie wurde auch schon ordentlich genutzt. Der Urin sickert über eine zwölf Meter lange Drainage in den Erdboden. "Das ist mit dem Forstamt so abgeklärt. Der Abstand zum See ist groß genug. Das stellt absolut kein Problem für den Waldboden dar", weiß Christoph Pauels.
Die Arbeiter des Bauhofs werden regelmäßig vorbeischauen. Unter anderem muss immer genügend Klopapier und Desinfektionsmittel bereitstehen.
Die Biotoilette fügt sich hervorragend in das Landschaftsbild ein - und sie war dringend nötig. Eine zweite Biotoilette könnte in Zukunft folgen. "Geplant ist eine an der Grenze zu Büllingen. Vielleicht könnten wir ein gemeinsames Projekt draus machen", meint Martha Limburg-Collas.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Biotoilette respektvoll behandelt wird.
Dogan Malicki
Saubere Sache? Ich stelle mir die Frage, wie die Mikroorganismen im BIO-WC das Desinfektionsmittel finden ...
Ein ausreichend tiefes Loch, Donnerbalken, Sichtschutz wäre m.E. BIO und preiswerter.
Herrlich ein moderner Donnerbalken.Konnte jede Pfadfinder Gruppe oder KLJ in der Eifel früher bauen.Ich hoffe das Häuschen wird respektiert.Tolle Idee. LG Helmut Schunck