"Heimat fragil" heißt die Grenzkunstroute, mit der KuKuK im letzten Jahr den Ehrenamtspreis NRW gewonnen hatte. Die Heimat - gerade im Kontext des deutsch-belgischen Grenzgebietes - ist ein Kernthema für die Ehrenamtler von KuKuK. Sie wollen zeigen, dass die Grenze nur eine Linie auf der Karte sei - in den Köpfen derjenigen, die offen für kulturellen Austausch sind, existiere sie nicht - oder zumindest anders. Symbol dafür seien die beiden Zollhäuschen.
"Wir haben hier mit der Verbindung des deutschen Grenzhäuschens, das ja eine große Abfertigungsanlage war, und dem belgischen Häuschen eine Verbindung geschaffen, die zur Begegnung einladen soll, nicht zur Trennung", erklärt Jörg Becker von KuKuK.
"Es zeigt sich mal wieder, dass Gemeinsamkeiten viel stärker und nachhaltiger sind als historische Trennlinien. Grenzüberschreitendes Engagement für Kunst und Kultur entfaltet die gleiche kohäsive Wirkung wie hohe Diplomatie und Verhandlungsgeschick", hatte die frühere Ministerin für Kultur, Isabelle Weykmans, den Sieg des Projektes damals kommentiert.
Mit dem Sieg in NRW hat sich jetzt für KuKuK eine weitere Möglichkeit geboten, als deutsch-belgisches Aushängeschild auf die einzigartige Kooperation und das Ehrenamt aufmerksam zu machen - die Teilnahme am Deutschen Engagement-Preis. "Sicherlich hat es damit zu tun, dass wir grenzüberschreitend arbeiten. Es gab viele Orte, die eine Transformation durchgemacht haben, aber wir sind einfach einzigartig mit unserem grenzüberschreitenden Aspekt", so Alice Loo von KuKuK.
Konkret geht es bei dem Wettbewerb für KuKuK um den Publikumspreis der deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. In diesem Fall entscheidet also keine Jury - der Gewinner wird im Vorfeld durch eine Online-Abstimmung ermittelt. KuKuK ist also auf die Unterstützung aus der Region angewiesen. "Das ist eine spannende Herausforderung, diesen Preis nach Aachen und damit auch nach Hauset und Raeren zu holen. Wir sind eine deutsch-belgische Liaison von der ersten Stunde an. Dafür müssen wir unsere Community mobilisieren. Jede Stimme zählt." Oder wie Jörg Becker es auf den Punkt bringt: "Klicken, klicken, klicken, klicken. Wir brauchen jetzt viele Menschen, die wir auf unser Engagement aufmerksam machen können und denen unsere Projekte natürlich auch gefallen."
Sollte das Konzept von KuKuK sich auch im deutschlandweiten Wettbewerb durchsetzen, winkt dem Kulturverein ein Preisgeld von 10.000 Euro. Und auch, wenn Geld gerade im Bereich des Ehrenamtes immer ein wichtiger Faktor ist, um Projekte umzusetzen, sieht KuKuK den Preis auch als Chance auf anderen Ebenen - zum Beispiel um sicherzustellen, dass das Ehrenamt auch in den nächsten Jahrzehnten noch erhalten bleiben kann.
"So eine Geschichte motiviert und es geht uns darum, für Engagement zu werben und Engagement sichtbar zu machen", sagt Jörg Becker. "Wir überlegen uns immer wieder, wie wir es schaffen können, andere Menschen für das Ehrenamt zu begeistern, vor allem junge Menschen. Manchmal fühlt es sich an, als gäbe es einen Generationenunterschied dort - das heißt nicht, dass junge Leute nichts machen, aber es ist wichtig für uns, jetzt für mehr Nachwuchs zu sorgen."
Ob genug Menschen für den KuKuK abgestimmt haben, wird am 9. Dezember feststehen. Denn dann wird der Preis in Berlin vergeben.
Abstimmen könnt ihr noch bis zum 17. November auf der Webseite vom Deutschen Engagement-Preis.
Lindsay Ahn