Bezahlt hatte Raeren den 209.000 Euro teuren Gussasphalt auf der Hauptstraße noch nicht und wird ihn auch nicht bezahlen. Diese Rechnung ist durch den Vergleich gegenstandslos. Das Bauunternehmen und das Studienbüro, das die Arbeiten begleitet hat, müssen auf dieses Geld verzichten. Außerdem tragen sie die Kosten von 12.000 Euro für das Gerichtsgutachten und müssen den Asphalt kostenfrei abfräsen. Raeren zahlt aber dafür, dass die Straße trotz Mängel drei Jahre lang genutzt wurde und einen neuen, gewöhnlichen Asphalt insgesamt rund 65.000 Euro.
Bürgermeister Mario Pitz war sichtlich zufrieden mit dem Deal. Nicht nur, weil die Straße am Ende deutlich günstiger wurde, sondern auch, weil die Gemeinde durch den Vergleich einem langjährigen Rechtsstreit aus dem Weg geht.
Die Baufirma hat nun bis zum kommenden Mai Zeit, die Arbeiten auszuführen. Betroffen ist das Teilstück in der 30er-Zone, also vom Beginn der Hauptstraße bis zum Haus Titfeld. Die Arbeiten sollen laut Pitz vier bis fünf Arbeitstage dauern.
Radweg an der Eynattener Straße
Die Gemeinde Raeren startet einen zweiten Anlauf, um einen Radweg auf der Eynattener Straße anzulegen. Vor zwei Jahren schon hatte der Gemeinderat das Projekt beschlossen, wurde aber durch neue Anforderungen von der Wallonischen Region und der Abwassergesellschaft AIDE ausgebremst. Jetzt sollen die Arbeiten im kommenden Jahr beginnen.
Laut Plan entsteht zwischen Raeren und Kinkebahn entlang der Straße ein ganz neuer Fuß- und Radweg mit Grünstreifen und Bäumen. Im weiteren Verlauf zwischen Kinkebahn und Eynatten besteht der Radweg aus einer Fahrbahnmarkierung. Die Kosten liegen bei 1,16 Millionen Euro, wobei die Wallonische Region davon rund 40 Prozent trägt.
Steuern bleiben gleich
Die wichtigsten Steuern und die Müllgebühren in Raeren bleiben im kommenden Jahr unverändert. Das hat der Gemeinderat am Mittwochabend entschieden. Die Zuschlagsteuer auf die Einkommen von natürlichen Personen liegt bei 7,5 Prozent. Die Zuschlaghundertstel auf die Immobiliensteuer betragen weiterhin 2.200.
Name für neue Straße
Die geplante neue Straße am Eynattener Kreisverkehr wird "An Gut Bauw" heißen. Das hat der Gemeinderat beschlossen. An Gut Bauw sei der alte Name für den Hof Keller, der inzwischen abgerissen ist und wo derzeit ein neuer Wohnkomplex entsteht. Daneben soll später die neue Straße parallel zur Eynattener Straße in eine neue Wohnparzellierung führen.
Olivier Krickel
Lachhaft - erst reißt man den Hof ab, um dann eine Straße nach dem Hof zu benennen.
Handelt es sich bei 1,16 Mio um einen vergoldeten Radweg?
Was soll bitte mit den Straßenbäumen zwischen Raeren und Klinkebahn geschehen bei dem geplanten Radweg? Fällen dürfte ja wohl wirklich keine Option sein.