Seit 2017 lag der Wasserpreis bei 2 Euro pro Kubikmeter.
Schon in den Jahren 2022 und vor allem 2023 reichte das bei weitem nicht aus, um die Kosten der Trinkwasserversorgung auszugleichen. Das lag zum einen an den höheren Energiekosten, zum anderen auch daran, dass 2023 gegenüber 2022 deutlich weniger Trinkwasser abgenommen wurde: Viele Bürger haben sich Regenwasserzisternen angeschafft, die Leute achten auf ihren Wasserverbrauch und die größten Abnehmer haben eigene Bohrungen veranlasst.
Ziel ist ein kostendeckender Wasserpreis von 3 Euro
Die Energiekosten dürften mittelfristig weniger ausmachen, weil die Gemeinde in Photovoltaik für ihre Wasseraufbereitungsanlagen investiert hat - was allerdings noch bei den Kosten zu Buche schlägt.
Schrittweise wird sogar ein Preis von 3 Euro angepeilt, damit er die Kosten deckt. Sollten diese noch höher liegen, könne die Gemeinde gegensteuern, erklärte Bürgermeister Erik Wiesemes, indem sie dann weniger in die Trinkwasserversorgung investiere oder etwa Personal in einem anderen Dienst ansiedle.
Michael Hennes fragte angesichts der deutlichen Anhebung um 50 Prozent nach den Gründen für die Kostensteigerung. Gerd Neuens verwies darauf, dass es Leute gebe, die nun mal mehr Wasser bräuchten und da mache das schon viel aus. Sabrina Schrauben-Hennen enthielt sich aus diesem Grund der Stimme, die anderen Ratsmitglieder stimmten der Preiserhöhung zu.
Einspeisekapazität für Windpark Wolfsbusch reserviert
"Mehr als zufrieden" sind die Ameler Gemeindepolitiker laut Forstschöffe Patrick Heyen mit dem jüngsten Holzverkauf vom 9. Oktober: Dabei wurden fast 12.000 Festmeter angeboten bei einem Ertrag von 1.216.055 Euro.
Dennoch arbeitet die Gemeinde Amel weiter daran, neue Einnahmequellen zu erschließen: Beim geplanten Windpark Wolfsbusch (entlang der Autobahn) ist man nun einen Schritt weiter. Der Gemeinderat gab einstimmig grünes Licht, für rund 200.000 Euro die Einspeisekapazität reservieren zu lassen. Die Summe gilt gewissermaßen als Anzahlung auf die Anschlusskosten, die der Stromverteiler Ores Assets bei rund 4,8 Millionen Euro veranschlagt.
Waage für Erdaushubdeponie: Geld in den Dreck geworfen?
Nicht weit entfernt vom Standort für den geplanten Windpark liegt eine neue Deponie für Erdaushub. Die Wallonische Region machte allerdings zur Auflage, dass dort aus Kontrollgründen eine Fahrzeugwaage eingerichtet wird. Das kostet die Gemeinde nun zusätzlich 19.000 Euro, weil sie die Verschalarbeiten nicht in Eigenregie leisten kann.
Mit Blick auf die Auflage sprach Gary Jost von einem "bürokratischen Hirngespinst". Michael Hennes ereiferte sich, wie die anderen Gemeinderatsmitglieder für eine "völlig überflüssige" Waage stimmen könnten, die letzten Endes nur Dreck wiege.
Damit sei niemand froh, erklärten Mitglieder des Gemeindekollegiums, aber die Waage sei nun mal dekretal vorgeschrieben und dagegen könne der Gemeinderat nicht stimmen. Letzten Endes stimmten Michael Hennes, Gary Jost und Berthold Müller dennoch dagegen.
Neue Feuerwehrhalle an der Weißenbrücke ... in einigen Jahren
Dafür hatten die Oppositionsmitglieder überraschend für die dritte Haushaltsanpassung gestimmt, "weil es das letzte Mal ist", wie Berthold Müller großzügig kommentierte - wobei es die vorletzte Gemeinderatssitzung in dieser Zusammensetzung war und bei der letzten Sitzung am 19. November noch eine kleinere Anpassung aufgrund aktueller Zahlen ansteht.
Im Zuge der jetzt vorgenommenen Anpassung wurde auch Geld für den Kauf eines Grundstücks aus dem Besitz der Kirchenfabrik im Ortsteil Weißenbrücke vorgesehen. Dort soll laut Erik Wiesemes "in einigen Jahren" eine neue Feuerwehrhalle gebaut werden. Der Standort müsse wegen der Ausrückzeiten möglichst zentral in der Gemeinde liegen.
Gleichzeitig bewilligte der Gemeinderat Materialkosten für rund 20.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer), um verschiedene Sanitär- und Heizungsanlagen in der bestehenden Feuerwehrhalle im Ortskern von Amel zu renovieren. Zum einen dauere es eben noch, ehe die neue Halle gebaut sei, erklärte Erik Wiesemes, und zum anderen werde diese Investition auch dem späteren Mieter Nutzen bringen.
Stephan Pesch