Auf dem Gelände des Krewelshofes in der Eifel bei Mechernich dominiert im Moment die Farbe Orange, denn es ist Kürbissaison. Mit Max Bieger und seinen beiden Schwestern ist die nächste Generation aktiv. Die Eltern Theo und Dani Bieger haben aus einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb über die Jahre ein gut funktionierendes Unternehmen mit zwei Krewelshöfen - einem in Mechernich und einem bei Köln - aufgebaut.
"Mein Opa und mein Vater kamen damals aus Duisburg auf den ursprünglichen landwirtschaftlichen Hof, den Krewelshof, daher auch der Name. Zuerst gab es dann einen Verkaufsstand an den Bahngleisen mit Kartoffeln und Sellerie. Das hat damals funktioniert und mein Vater wollte weiter machen. Scheinbar haben wir etwas richtig gemacht."
Auf 22 Hektar Land baut die Familie Kürbisse an. Außerdem gibt es Äpfel, Erdbeeren und auch Spargel aus eigenem Anbau. Verkauft werden die Erträge ausschließlich auf den eigenen Höfen und nicht in Supermärkten. Das heißt kurze Wege und für den Verbraucher am Ende auch gute Preise. "Die Leute wollen immer mehr das regionale, sie schätzen auch die kurzen Wege. Wir können die Früchte reifer pflücken und haben daher auch einen besseren Geschmack am Ende."
An 365 Tagen im Jahr ist der Krewelshof geöffnet. Neben dem Verkauf der eigenen Produkte und Gastronomie vor Ort gibt es im Herbst ein Maislabyrinth und seit einigen Jahren eine Kürbisschau. Kunst aus Kürbissen. Metallkonstruktionen sind die Basis dafür. "Das ist eine Kooperation mit einem Künstler aus Berlin. Jedes Jahr wird es größer und schöner. Wir überlegen immer gemeinsam "Was kann man machen?" Welche Themen und welche Figuren."
Dieses Jahr steht die Schau unter dem Motto "Musik". Ein Klavier aus Kürbissen, riesige Kopfhörer oder ein Ghettoblaster - hier kommt man ins Staunen. Die Planungen dazu starten schon ein Jahr vorher und der eigentliche Aufbau geht dann im August los, damit am 1. September alles steht. 120.000 Kürbisse werden alleine für die Ausstellung gebraucht.
Die Ausstellung kommt bei den Besuchern an. "Schön anzuschauen, auch viele Arten." "Bei uns gibt es immer Kürbissuppe, finden wir super. Die Ausstellung ist auch super, wir werden wohl mit unserer Enkelin nochmal hierhin kommen."
Die Kürbisse sind nicht nur Kunst auf dem Hof. Jeder kann vor Ort auch Kürbisse kaufen und neue Sorten entdecken - wie zum Beispiel den Blutkürbis - passend zu Halloween. "Wir haben 50 verschiedene Sorten auf dem Hof. Wir haben alles, was das Herz begehrt von Hokkaido bis Blutkürbis. Es gibt 280 Sorten Kürbisse auf der Welt - einen guten Teil davon findet man bei uns."
Die Kürbisschau auf dem Krewelshof wird voraussichtlich noch bis zum 11. November zu sehen sein. Danach werden die Kürbisse, die vorher gerade noch Teil des Kunstwerkes waren, weiterverarbeitet - zum Beispiel zu Tierfutter oder Dünger.
Lena Orban