Hundert Jahre gibt es ihn schon, den Weltfrauentag. Und viel hat sich verändert, seit Clara Zetkin sich dafür einst stark machte auf der Zweiten Internationalen der Sozialistischen Arbeiterbewegung. Viele der Forderungen von damals sind erfüllt, wenigstens hierzulande: Frauen dürfen wählen, dürfen ihre Meinung frei äußern und dürfen studieren, um nur einige Beispiele zu nennen.
Das alles reicht aber nicht, sagen Frauenrechtlerinnen von heute klipp und klar. Im vergangenen Frühjahr hat sich die Frauenliga/Vie féminine daher einen Katalog aus zwölf Bedingungen verpasst. Zwölf Bedingungen, die für eine gleichberechtigte, solidarische und gerechte Gesellschaft unerläßlich sind.
Mit klischeehaften Rollenbildern, in denen Frauen zu Dummchen degradiert werden, muss man rigoros aufräumen. Gerade die Werbung setzt nur allzu gerne auf die leichtbekleidete Schönheit oder auf das Heimchen am Herd, das sich über nichts so freuen kann wie über saubere Wäsche, die im Wind flattert.
Eine sicher unerwünschte Nebenwirkung der Gleichberechtigung ist, dass Frauen von heute unter einem enormen Erfolgsdruck stehen: Frau soll gut aussehen, dabei fit und schlank bleiben, eine gute Ehefrau, Mutter und Geliebte sein und obendrein auch noch im Beruf Erfolg haben. Kein Wunder, dass viele Frauen sich überfordert fühlen.