Popcorn in rauen Mengen, ein gut gefüllter Kinosaal, Grußworte - und auch die Hauptfiguren sind da. Kameramann Achim Nelles hat 13 Personen mit Beeinträchtigung begleitet. Ausgangspunkt der Porträts ist das Projekt Vemas. Dieses geht auf ein Konzept zurück, das in Deutschland an der Universität Würzburg entstand.
"Vemas steht für Verhalten macht Sinn", erklärt Monique Lambertz von Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben der DG (DSL). "Die Grundlage ist einfach, dass man davon ausgeht, dass jedes Verhalten einen Sinn hat, dass es darum geht, das Verhalten der Menschen mit Beeinträchtigungen zu verstehen, um sie vielleicht dann auch anders sehen und wahrnehmen zu können und dann auch die Begleitung im Alltag entsprechend anpassen zu können."
Ganz wichtig war den Machern: In den Filmen werden die Protagonisten nicht nur gezeigt und sie kommen zu Wort, sondern sie bestimmten auch mit, so Lambertz. "Dieses Prinzip der Teilhabe der Menschen selbst war absolut wichtig in diesem Projekt. Und von Anfang an ist überlegt worden: Wie können wir sie mit einbeziehen? Wie können wir sie auch fragen? Wie können sie das Projekt mitgestalten?"
Unter anderem, indem sie entschieden, was sie zeigen und erzählen möchten. "Und ihnen einfach mal die Chance zu geben, unabhängig von jedem Verhalten, das auffällig ist, zu sagen, wer sie sind, was sie gerne machen, welches ihre Stärken, Fähigkeiten, Interessen sind."
Monique Lambertz setzt darauf, dass das Filmprojekt nicht der Schlusspunkt ist. "Ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn zum einen haben die Menschen mit Beeinträchtigungen, die mitgemacht haben, unheimlich viel Spaß gehabt. Sie sind absolut interessiert an weiteren Projekten und da gibt es bestimmt auch andere Personen, die gerne mitmachen würden."
"Zum anderen für das Personal, für die pädagogischen Fachkräfte: Wir sind irgendwo am Ende vom Projekt, aber gleichzeitig auch am Anfang, weil wir jetzt sehr viel sehr interessantes, wichtiges Weiterbildungsmaterial zur Verfügung gestellt bekommen, was wir nutzen können in unserer Arbeit."
Sicher ist zumindest: Die 13 Filmporträts werden bald auch auf einer eigenen Webseite veröffentlicht.
Moritz Korff
Ein tolles Projekt! Man siehtr das Leben von Menschen mit einer Beeinträchtigung aus einer anderen Perspektive und verliert sämtliche Berührungsängste.
Menschen mit Beeinträchtigung gehören in unserer Mitte. Schaffen wir Platz und Raum, es lohnt sich!