Selbst wenn an der Rennstrecke Spa-Francorchamps über so etwas Trockenes wie Zahlen und Wirtschaftsdaten gesprochen wird: Der Motorsport und vorbeirasende Boliden sind immer ganz nah. Ausdruck der engen Verbindung zwischen Rennleidenschaft und Ökonomie.
Der wallonische Wirtschaftsminister Pierre-Yves Jeholet kann das bestätigen. "Man kann in der Wallonie stolz darauf sein, eine solche Rennstrecke zu haben, weil sie für enorm viele Aktivitäten sorgt. Das wird durch diese Studie bestätigt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf unsere Aktivitäten lagen 2023 bei fast 150 Millionen Euro. Es sind auch 85 Millionen Euro Steuereinnahmen. Es kommt also dem Föderalstaat und Belgien zugute. Und ich denke, dass es in einem Land wichtig ist, eine Rennstrecke und eine Aktivität wie diese zu haben, die die Wirtschaft anschieben."
Wirtschaftlicher Effekt über Nachbargemeinden hinaus
Die EKLO-Unternehmensberatung aus Lüttich nahm für ihre Studie unter anderem die Wirtschaftszahlen der Rennstrecke unter die Lupe, sprach mit Unternehmen und Vertretern der umliegenden Gemeinden Malmedy, Spa und Stavelot. Diese haben den größten wirtschaftlichen Nutzen, doch auch die Deutschsprachige Gemeinschaft profitiert von der Rennstrecke.
"Es gibt hier Auswirkungen, die eher induziert sind, also für Unternehmen, die von der Anwesenheit all dieser Personen profitieren, die an der Rennstrecke sind. Insbesondere das Horeca-Gewerbe, das dank der Rennstrecke gut läuft. Wir haben eine große Umfrage durchgeführt, bei der 221 Unternehmen geantwortet haben. Dank der Antworten konnten wir feststellen, dass bis zu einer Stunde Fahrtzeit ein Einfluss vorhanden ist", erklärt Florent Scattareggia.
Bemühungen für den Erhalt des Formel-1-Rennens
Spa-Francorchamps - das ist vor allem auch das jährliche Formel-1-Wochenende. Doch dessen Zukunft ist ungewiss. Der derzeitige Vertrag mit der bekanntesten Rennserie der Welt endet nach der Ausgabe 2025. "Die Gespräche laufen und das Ziel ist natürlich, in Spa-Francorchamps eine Formel-1-Strecke zu bleiben. Wir arbeiten in diese Richtung."
"Es ist klar, dass alle Investitionen, die wir an der Rennstrecke tätigen, für die Tribünen und die gesamte Infrastruktur, aber auch Investitionen in die Strecke, insbesondere die Erneuerung der Hälfte der Strecke in diesem Jahr, auch getätigt werden, um die größten Rennserien zu halten, darunter die Formel 1", so der Direktor der Rennstrecke Spa-Francorchamps, Amaury Bertholomé.
Rennstrecke als DAS Sinnbild für Belgien
Bei diesen Bemühungen wissen die Verantwortlichen die wallonische Regierung hinter sich. "Es ist eine Rennstrecke, die so viele Aktivitäten hervorbringt, die mehr als 2.500 Arbeitsplätze schafft, sodass wir natürlich alles tun müssen, um diese Aktivität, diese Rennstrecke und die Formel 1 zu halten. Die wallonische Regierung bekennt sich zu diesem Willen und zu dieser Unterstützung für Francorchamps."
Auch weil sie um deren internationale Beliebtheit weiß. Denn schließlich, so betont Jeholet, sei die Rennstrecke in manchen Ecken der Welt das Sinnbild für Belgien - mehr noch als Fritten oder Schokolade.
Moritz Korff
Es wäre sehr interessant auch mal die zahlen zu hören was die Rennstrecke an gemeinschaftsgelder bekommen hat. Ob dann das "Gewinn" noch steht?
Für mich , ich wohne in Köln, ist das die beste Tennstrecke der Welt , leider mit zwei Problemen
Die Anreise ist leider chaotisch und das Hotel direkt an der Strecke ist ist z.B. bei der WEC für Privatleute nicht buchbar