Sie schmückt das Dorf, sie ist Treffpunkt und Mittelpunkt: Die Kirche St. Josef in Hünningen bei Büllingen. Hier soll in Kürze ein Blumenkranz den Eingangsbereich schmücken. Auch die Blumen werden bald geliefert. Denn in Hünningen wird gefeiert. "Wir feiern dieses Jahr 100 Jahre Kirche Hünningen. Und das ist schon ein Ereignis", sagt Pastor Albert Brodel.
Die Vorbereitungen laufen seit zwei Jahren. "Wir beginnen kommenden Samstag, dem 7. September - das ist der Tag der 100. Grundsteinlegung. Wir beginnen um 18 Uhr mit einem Festakt und einem Wortgottesdienst. Der wird gestaltet vom Chor Hünningen, Mürringen, Rocherarth, Krinkelt, sowie einem Gemeinschaftschor, der sich anlässlich dieser 100-Jahr-Feier gebildet hat", erklärt Raymond Kessler.
Albert Brodel ist seit fünf Jahren der Pastor von Hünningen. Jeden Tag ist die Tür seines Gotteshauses für Besucher geöffnet. Genau dieser Gedanke der offenen Kirche soll sich auch beim Festakt wiederfinden. "Unsere Kirche ist jetzt nicht so groß, aber wir wollen offen sein. Deshalb haben wir gesagt, wir tragen die Bänke raus. Wir stellen Stehtische auf. Nach dem Wortgottesdienst wird es einen Sektempfang geben. Die Kinder können sich auch auf den Boden setzen. Man muss also nicht immer stehen oder knien. Es soll eine Kirche sein, die etwas bewegt. Ein bisschen anders."
Zum Jubiläum hat die Geschichtsgruppe von Hünningen in den Archiven gestöbert. Zusammengekommen ist eine umfangreiche Zusammenfassung der 100-jährigen Geschichte der Kirche. Ein Bild zeigt den damaligen Generalleutnant Herman Baltia bei der Grundsteinlegung. Der Stein selbst ist auch heute noch im Altarraum zu sehen.
Einziges Wybo-Kirchenfenster in der gesamten Provinz
Architekt der im neu-gotischen Stil erbauten Kirche war der aus Malmedy stammende Henri Cunibert. Die Originalfenster im Altarbereich wurden von Camille Wybo aus Tournai gestaltet. "Angeblich ist hier in der Provinz Lüttich kein einziges Kirchenfenster von ihm. Leider sind die sechs Seitenfenster mit den sechs Aposteln im Dezember 1944 im Zuge der Ardennenoffensive zerstört worden. Man hat einige Stücke gefunden. Jetzt sind sie wieder zusammengesetzt worden. Sie stehen jetzt noch auf dem Hauptaltar. Wenigstens ein Apostel ist zu sehen. Und das ist Petrus", sagt Christel Jost.
Zum 100-jährigen Jubiläum gibt es viel zu entdecken. Doch das Wichtigste fasst Raymond Kessler zusammen. "Da ist ein Gemeinschaftsgefühl entstanden und das glaube ich, kommt stark zum Ausdruck. Alles andere wäre für mich eine Überraschung."
Laut Pastor Brodel wird es ein richtiges Fest. "Auf jeden Fall. Das wünschen wir uns. Dazu laden wir alle ein: Kommt nach Hünningen bei Büllingen."
Simonne Doepgen
Herzlichen Glückwunsch!