Berthold Müller hatte immer wieder diese Offenlegung gefordert. Die Kirche und die Kirchenfabriken tun nach seiner Aussage gut daran, mit offenen Karten zu spielen. Es bringe nichts, Vermögenswerte zu verbergen.
So lasse sich jetzt auf der Grundlage von Fakten und konkreten Zahlen planen. Immerhin seien die vorhandenen Werte, so Müller, "relativ beträchtlich". Das Empfehlungsschreiben an die Kirchenfabriken deute auch dahin, dass sie sich "finanziell anders orientieren" müssten als in der Vergangenheit.
Michael Hennes würde sich im Sinne der Transparenz wünschen, dass der Übertrag aus dem betreffenden Vorjahr auch als solcher gekennzeichnet sei und nicht einfach unter Einnahmen verbucht werde. Er stimmte aber ebenso wie Müller für die Rechnungsablagen, die alle einen Überschuss aufwiesen.
Amels Bürgermeister Erik Wiesemes unterstrich, dass es nicht darum gehe, "die wertvolle ehrenamtliche Arbeit in den Kirchenfabrikräten zu erschweren, sondern die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Kirchenfabriken auf eine neue Basis zu stellen."
"Rüttelpiste" zwischen Halenfeld und Honsfeld wird instand gesetzt
Der Gemeinderat genehmigte auch die Instandsetzung des Gemeindeweges zwischen Halenfeld und Honsfeld. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 636.000 Euro (ohne Mwst.). Der weitaus größte Teil davon bezieht sich auf die "Rüttelpiste" ab der Weggabelung oberhalb von Halenfeld bis zur Gemeindegrenze mit Büllingen. Hier muss das Fundament grundlegend erneuert werden.
Bürgermeister Erik Wiesemes konnte sich nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass die Gemeinde so lange mit der Erneuerung der Straße gewartet habe, weil sie davon ausging, dass vorher der gemeinsame Windpark mit der Gemeinde Büllingen gebaut werde. Dafür liege die Baugenehmigung seit sechs Jahren vor, das Projekt liege aber wegen einer Anwohnerklage auf Eis.
Seitdem hätte die Gemeinde den Windpark bauen und mit den Einnahmen daraus die Straßenerneuerung finanzieren können. Stattdessen müsse sie nun einen Kredit aufnehmen, sprach Wiesemes von einer "Glanzleistung". Die Straße sei aber in einem "grottenschlechten Zustand" und ein "Sicherheitsrisiko", was auch die anderen Ratsmitglieder notgedrungen so sahen.
Stephan Pesch