Hier im Fahrradladen von Dietmar Reuter in St. Vith lerne ich heute, was ein Gravel-Bike ist. Zugegeben, ich bin klassische City-Bike-Fahrerin und habe dementsprechend nicht so viel Ahnung, was mich erwartet. Dabei ist die Beschreibung eigentlich recht einfach. "Optisch gesehen ist es ein Rennrad. Aber es ist eigentlich ein Mix aus Rennrad, Cyclocross und Mountainbike", erklärt Dietmar Reuter.
Dietmar Reuter startet mit mir bei den klassischen Gravel-Bikes ohne elektrische Unterstützung. Die Räder sind recht schlicht, können aber an alle Begebenheiten angepasst werden und sind flexibel einsetzbar. "Ich kann eine gemütliche Abendrunde damit drehen. Oder ich nutze das für einen Radurlaub. Ich kann einen Gepäckträger dran machen, auch eine 'Arschrakete' ist möglich, um Gepäck zu transportieren."
Das Trend-Rad ist schon 2015 aus den USA herübergeschwappt, hat aber einige Zeit gebraucht, ehe er sich hier etabliert hat. Inzwischen wird es aber auch in der Region gut angenommen, das merkt nämlich auch die Tourismus-Agentur Ostbelgien. "Tatsächlich sieht man in Ostbelgien immer mehr Gravel-Biker, die unterwegs sind. Das ist aber nicht verwunderlich, denn das geht im Mountainbike-Segment gerade richtig durch die Decke. Das findet immer mehr Anhänger", sagt Christoph Hendrich.
Neben dem Gravel-Bike gibt es aber einen weiteren unschlagbaren Trend seit einigen Jahren: den E-Bike Trend. Das kann auch Dietmar Reuter nur bestätigen. "Wenn Kunden sich auf ein normales Rad setzen und danach das E-Bike testen, die entscheiden sich für das E-Bike."
Auch das Gravel-Bike steht als E-Bike Version in seinem Laden, genauso wie zahlreiche City-Bikes mit Motor. Was bei Rädern mit und ohne Motor auf keinen Fall fehlen darf: der Helm. Den setze auch ich auf, bevor es für mich nach einer kurzen Einweisung auf das Gravel Bike geht. Ich teste das Rad auf St. Viths Straßen und fühle mich tatsächlich noch etwas unsicher. Ein bisschen Übung, vor allem was die Haltung angeht, brauche ich noch.
Lena Orban