Auf dem Aachener Bendplatz haben sich die Beschäftigten der Süßwarenindustrie am Mittwoch versammelt, von dort aus startete die Demonstration. "Die Stadt Aachen ist ja ein Herzstück der Süßwarenbranche und da macht es natürlich Sinn, dass man da ist, wo auch ein Teil des Herzens schlägt", erklärt Anja Weber, die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in NRW.
Einer der rund 1.000 Streikenden ist Norbert Jülich. Seit 29 Jahren arbeitet er bei Lindt. "Ich finde, die Kollegen und Kolleginnen, die hier tagtäglich von früh bis spät Top-Qualität rausbringen, haben es verdient, dass man ihnen eine Zahl sagt, über die man verhandeln kann. Wir sind heute hier, um dieser Forderung Nachdruck zu vermitteln. Wir wollen ein Angebot haben, über das man verhandeln kann."
Auch Gewerkschaftsvertreterin Isabelle Mura nimmt an der Kundgebung teil. "Wir fordern ein Plus von 9,9 Prozent im Geldbeutel für die Beschäftigten, mindestens aber 360 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Und auch die Auszubildenden sollen nicht leer ausgehen. Da fordern wir 190 Euro."
Den ganzen Tag lang standen die Produktionsbänder still. Der Warnstreik sollte im Tarifstreit der Süßwarenbranche ein klares Zeichen setzen. "Die Naschkatzen zu Hause müssen erstmal keine Sorge haben. Die Lager im Einzelhandel sind noch voll genug. Aber es ist für die Arbeitgebenden natürlich ein erster Stich. Und wenn es kein vernünftiges Angebot gibt, werden wir den auch ausdehnen müssen", meint die Gewerkschafterin Isabelle Mura.
Carla Scheiff