Michaela Schumacher-Fank lenkt den Blick auf die Heilkraft der Kräuter, die alle derselben Pflanzenfamilie angehören, aber unterschiedliche Schwerpunkte haben.
"Rosmarin ist ein anregendes Kraut, das einen klaren Kopf macht und auch den Blutdruck ein bisschen in die Höhe treibt, munter macht", erklärt sie. "Oregano ist sehr stark keimhemmend, kann bei Erkältungskrankheiten angewendet werden - genau wie der Thymian. Basilikum wirkt beruhigend, ist ein Anti-Stress-Mittel, sogar als Tee getrunken."
In verschiedenen Varianten treten die mediterranen Kräuter auf. Auch wenn sie ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammen, gedeihen sie auch in unserer Region. Allerdings gibt es einiges zu beachten. "Der Oregano ist eine Pflanze, die hier sehr gut wächst. Sie ist auch frosthart. Hingegen Basilikum ist eine Mimose. Sie wächst nur im Topf und man muss sie hegen und pflegen. Rosmarin ist auch relativ unempfindlich, man muss ihn trotzdem im Winter ein bisschen vor Frost schützen. Thymian ebenfalls."
Botanische Merkmale, Standort, Anbau und Ernte, aber vor allem die Heilwirkung der Kräuter stehen im Mittelpunkt der Seminare im Gut Looten. Basilikum, Oregano, Rosmarin und Thymian lassen sich auf vielfältige Weise anwenden und auch über den Sommer hinaus nutzbar machen.
"Typisch ist Tee, aber auch die Tinktur, das heißt die Heilpflanzen werden auf Alkohol ausgezogen. Die Wirkstoffe gehen in den Alkohol über, so dass man sie tropfenweise einnimmt", erklärt Michaela Schumacher-Fank. "Aber es sind ja alles Duftpflanzen und wichtig in der Aromatherapie. Deswegen gibt es auch ätherische Öle davon. Die werden dann verdünnt und auf vielfältige Weise eingesetzt."
Im Praxisteil dürfen die Seminarteilnehmer selbst Hand anlegen und ein Therapeutikum herstellen. Der Dostwein ist kein Genussmittel, sondern ein Stärkungsmittel. Seine Basis ist Oregano, der auch wilder Majoran oder Dost genannt wird.
"Ätherische Öle sind nicht gut wasserlöslich. Das heißt, in einem Tee wird immer nur ein geringer Teil der Wirkstoffe gelöst. Hingegen Alkohol löst die ätherischen Öle sehr gut. Deswegen ist die Form der Tinktur oder des Weins besonders interessant, um die Wirkstoffe optimal herauszulösen. Deswegen haben wir diesen Oregano-Wein gemacht, der zur Immunstärkung oder in Erkältungszeiten in einem kleinen Schnapsgläschen getrunken werden kann."
Infos zu Kräuterkursen und Gartenbesichtigungen gibt es unter viriditas-heilpflanzenwissen.eu.
Michaela Brück