Im Herbst 2022 hatte die Gemeinde Burg-Reuland prompt auf einen kurzfristigen Aufruf der Wallonischen Region reagiert, über den sogenannte "Ländliche Drittorte" geschaffen werden sollen. Ein Plan zur Nutzung des alten Pfarrhauses in Aldringen lag praktisch schon in der Schublade.
Das Projekt sieht vor, die Außenmauern des Gebäudes zu erhalten und im Innern (nach dem Haus-im-Haus-Prinzip) einen Kubus zu errichten. Auf der unteren Ebene wird ein kleiner Dorfsaal eingerichtet, darüber ein Coworking Space. Am Kubus entlang verbindet eine offene Passage die untere Ebene mit derjenigen darüber, wo der Friedhof liegt.
Insgesamt werden rund 800.000 Euro für das Projekt veranschlagt, fast 650.000 Euro davon sind subsidierbar, ein Teil soll in Eigenleistung erfolgen.
Mitfahrparkplatz in Grüfflingen
Länger gedauert hat es mit dem Mitfahrparkplatz in Grüfflingen. Dazu schießt die Provinz Lüttich 100.000 Euro bei. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen. Berücksichtigt wird aber, dass ein größeres Jubiläumsfest in der Ortschaft ansteht.
Gegen Ende der Sitzung teilte Schöffe Serge Dollendorf mit, dass die Ländlichen Gilden auch in der Gemeinde Burg-Reuland nach einem Dorf oder einem Dorfverbund suchen, wo es sich anböte, dem gesellschaftlichen Zusammenleben neuen Schub zu geben. Der Gemeinderat wollte sich aber auf keinen Vorschlag festlegen, sondern auf Anregung von Romano Schmitz vielmehr die Bürger selbst dazu aufrufen, sich zu melden, wenn sie Anlass und Potenzial dazu in ihrem Dorf erkennen.
Dörfer klagen über Durchgangsverkehr
Buchstäblich zu viel Leben bringt der hohe Durchgangsverkehr in die einzelnen Dörfer der Gemeinde Burg-Reuland. In Espeler wurden jetzt 1.200 bis 1.500 Fahrzeuge täglich gezählt, die den sogenannten Benzinweg nach Luxemburg nutzen, der eigentlich ein asphaltierter Feldweg ist. Und viele davon fahren zu schnell.
Das könne so nicht weitergehen, erklärte Bürgermeisterin Marion Dhur nach wiederholten Klagen der Anwohner in Espeler. In Absprache mit dem föderalen Verkehrsministerium wird darum erwogen, diesen Weg nur noch für Leute aus Espeler zu öffnen - in Abstimmung mit der Gemeinde Gouvy und der Luxemburger Seite.
Romano Schmitz gab zu bedenken, dass die Probleme auch andere Dörfer wie Braunlauf beträfen. Wenn sich jeder an die Schilder und an die vorgeschriebene Ortsgeschwindigkeit von 50 km/h halte, so Marion Dhur, gebe es auch weniger Probleme. Andernfalls bleibe nur die Möglichkeit, dass die Polizei restriktiver kontrolliere.
Auf der nächsten Sitzung Ende August will sich der Gemeinderat näher mit solchen Verkehrsmaßnahmen befassen.
Stephan Pesch