Denn das wäre im Interesse der 103 Kunden in der DG, erklärt Safpa-Mitarbeiterin Laura Watteeuw am Beispiel von Edgar Mathie aus Eupen, der das Anliegen der Familienhelfer unterstützt. Seit sechs Jahren nimmt er die Hilfe der Safpa in Anspruch. Ein bis zweieinhalb Stunden kommt Watteeuw von montags bis freitags zu dem 62-Jährigen. Längst hat er ein tiefes Vertrauensverhältnis zu der Familienhelferin entwickelt. Doch damit dürfte nach Ende der Kündigungsfrist für die Safpa-Mitarbeiter Schluss sein, obwohl Mathie bislang kein offizielles Schreiben über die Auflösung des Dienstes erhalten hat.
Mit einer Petition wollen die 18 deutschsprachigen Safpa-Mitarbeiter jedenfalls dafür kämpfen, dass ihr Dienst trotz allem weitermachen kann. "Weil wir gerne einen neuen Dienst eröffnen möchten. Wir sind der Meinung, dass die Nutznießer eine Wahl haben sollten, welchen Dienst sie nutzen möchten", sagt Laura Watteeuw.
Hintergrund der Entlassungen sollen strukturelle und vor allem finanzielle Probleme des Dienstes sein. Die Safpa macht auch die DG verantwortlich. Doch davon überzeugt sind die Mitarbeiter nicht. Ohnehin gebe es noch viele offene Fragen. Das eigentliche Problem aus Laura Watteeuws Sicht sei die mangelnde Kommunikation. "Zwischen der Direktion, der DG und uns. Wir wussten von nichts. Wir wurden von heute auf morgen gekündigt. Hätten wir gewusst, dass wir schlechte Zahlen schreiben oder sonst was, hätten wir alles, was wir jetzt machen, viel früher gestartet."
Die Safpa-Mitarbeiter wünschen sich eine Lösung. Man sei auch bereit, auf gewisse Vergünstigungen oder Urlaubstage zu verzichten. Eine Integration in den Sozialdienst Vivadom, mit seinen rund 200 Mitarbeitern, sieht man eher skeptisch. "Wir sind ein kleines und eingespieltes Team. Das funktioniert alles. Warum muss das jetzt auf einmal alles wieder aufgegeben werden?"
Sollte das alles nichts bringen, ist für Laura Watteeuw Ende November Schluss. Angesichts des Fachkräftemangels wird sie bestimmt nicht lange arbeitslos sein. Aber was aus Edgar Mathie wird, steht in den Sternen. Er befürchtet, nicht mehr zu Hause bleiben zu können und ins Heim zu kommen. Laura Watteeuw hofft, dass für sie und ihre Kollegen ein neuer Träger gefunden wird, der diesen Dienst so übernimmt, wie er ist. 103 hilfsbedürftige Menschen aus der DG müssen jetzt jedenfalls warten, welche Lösung es für sie gibt.
Die Petition der deutschsprachigen Safpa-Mitarbeiter kann auf der Plattform openpetition.eu online unterzeichnet werden.
Manuel Zimmermann
Das ist unmenschlich was da abläuft...Für die Mitarbeiter und sicher für die Leute die auf deren Hilfe angewiesen sind.