Philippe Schmitz ist glücklich. Die Weinlieferung für den Monat Juli ist angekommen. Es sind belgische Weine: ein Roter, ein Weißer und ein Rosé. Sorgfältig werden sie in der Holzvitrine verstaut. Die Weinbar trägt den Namen "L'entre-mets'teur" und befindet sich in der umgebauten Scheune ihres Hauses. Die Atmosphäre: rustikal, gemütlich und familiär.
Sehr beliebt: das Gourmet-Tasting. Jeden Monat gibt es drei unterschiedliche Weine. Dazu gibt es drei unterschiedliche Speisen, erklärt der gelernte Sommelier. "Im Restaurant sucht man sich ja meistens den passenden Wein zum Essen aus. Wir haben den Spieß umgekehrt und möchten andersherum arbeiten. Das Essen wird zum Wein ausgesucht. Wir suchen uns immer unterschiedliche Themen aus, dann wähle ich drei Weine und setze mich mit meiner Frau Morgane zusammen."
Mitte letzten Jahres haben sie gemeinsam über die Gründung der Weinbar philosophiert. Immer wieder hatten sie Freunde und Bekannte beköstigt und viel Zuspruch erhalten. Im Januar 2024 haben sie schlussendlich das "L'entre-mets'teur" eröffnet.
Beim Gourmet-Tasting im Monat Juli stehen die drei belgischen Weine auf der Karte. Sie kommen vom Château Bon Baron aus Dinant. Morgane Hendrick hat auch schon Ideen, welche Gerichte zu den Weinen serviert werden. "Zur Vorspeise gibt es Muscheln und Crevetten mit Tomatensauce. Zum Rotwein gibt es ein Stück Fleisch. Das verlangt der Wein. Beim Dessert gibt es Käse aus Orval und Val-Dieu. Es wird also herrlich belgisch."
Der Einsatz von frischen und lokalen Produkten spielt für die beiden eine wichtige Rolle. Das zählt auch für den Wein. Philippe Schmitz arbeitet mittlerweile seit zehn Jahren hauptberuflich mit Weinen und weiß, dass auch die belgischen was zu bieten haben. "Belgien hat auf jeden Fall das Potenzial, in der oberen Liga mitzuspielen. Es geht in die richtige Richtung. Ein Beispiel ist Chant D'Éole. Die haben jahrelang den weltbesten Schaumwein produziert - und das vor den ganzen Champagner-Häusern. Das liegt unter anderem an den Top-Böden, die wir hier in Belgien haben."
Top-Weine, ein dazu abgestimmtes Essen - und das zu fairen Preisen. Sollten die Gäste das Konzept annehmen, würden Philippe Schmitz und Morgane Hendrick die Weinbar gerne ausbauen. Platz gibt es genug. Das große Ziel der beiden wäre dann, ausschließlich von der Weinbar leben zu können.
Dogan Malicki