Entspannung in den Räumlichkeiten der Eiche. Anne Rigaud ist seit 20 Jahren Yoga-Lehrerin. Bei ihrem Unterricht für Krebspatienten und deren Angehörige geht es vor allem darum, inneren Frieden zu finden. "Diese Menschen sind bereit für einen Perspektivwechsel, ins Innere zu gehen, zu schauen: Was kann mir helfen? Sie wollen nicht nur körperliche Fitness - und Yoga ist mehr als körperliche Fitness."
Positive Affirmationen helfen den Teilnehmern auch auf emotionaler Ebene. Besonders im Fokus beim Yoga steht die Atmung. "Weil Atem ist der Weg zu dir selbst und gibt Kraft auch in schwierigen in Lebenslagen."
Ruhe und Frieden durch achtsames Atmen. Der positive Effekt: Man schläft besser, hat weniger negative Gedanken und mehr Zuversicht. Genau das Richtige für Menschen mit einer Krebserkrankung. "Bei meinem Unterricht kann jeder mitmachen. Wir gehen nicht in die Extreme. Wir passen die Übungen an. Da gibt es immer Alternativen. Und durch diesen ganzheitlichen Aspekt geht es anders als in der klassischen Medizin auch darum: Was kann ich selbst zum Heilungsprozess beitragen?"
Was die Yoga-Haltungen angeht, bietet Anne Rigaud gerne herzöffnende Übungen wie den sogenanannten Puppy-Stretch an, oft mit Meditationskissen und Bolster.
Das Programm kommt bei den Teilnehmern gut an. "Es ist nicht nur der Körper, der hier gekräftigt wird", sagt Krebspatientin Elisabeth Rauw. "Es geht auch um die Gedanken, die zur Ruhe kommen. Und das tut in einer Situation wie der aktuellen doppelt gut."
"Ich habe Yoga gefunden durch meine Krankheit", erklärt Alain Braibant. "Man sucht Wege, um rauszukommen. Man findet endlich wieder Frieden, Glück, Freude - und das ist das Schöne dabei."
Reflexzonen-Massage
Eine weitere Möglichkeit, um Frieden, Glück und Freude zu finden, ist eine Reflexzonen-Massage. Das bietet Mireille Lemmens seit drei Jahren für Krebs-Betroffene an. Massiert werden dabei die Hände, die Füße oder der Kopf. Die Vorteile sind aber für den ganzen Körper.
"Reflexologie ist als Zusatz zur klassischen Medizin zu sehen. Und es hilft dann dabei, verschiedene Schmerzen zu reduzieren, Schlafstörungen zu lindern, Lymphdrainage", erklärt Reflexologin Mireille Lemmens. Sie hat sich für die Behandlung von Krebs-Betroffenen speziell ausbilden lassen. Für sie dürfen keine ätherischen Öle benutzt werden. Weil die Betroffenen häufig sehr sensibel sind, muss auch der Druck der Massage angepasst werden.
Einige Druckstellen können für Massierte unangenehm sein. Im Allgemeinen wird die Massage von den Kunden aber als wohltuend empfunden. "Sie darf das gerne stundenlang weitermachen, fühlt sich richtig gut an. Es ist richtig angenehm. Man merkt, wie alles von einem abfällt", sagt Silvia Aretz. Für Mitglieder von Lichtblicke ist die Reflexologie-Massage kostenlos.
Die Sorgen und Ängste für einige Momente loslassen. Wellness durch Massage und Yoga ist ganz bestimmt kein Allheilmittel, aber Entspannung kann bei der Selbstheilung helfen.
Gemeinsam den Krebs bekämpfen: Lauf für das Leben möchte Mut machen
Raffaela Schaus