Die alten Schließfächer sind noch ein Überbleibsel der ehemaligen Postbüros, und Markierungen auf dem Boden erinnern daran, wo hier die Briefe für die Eifelgemeinden sortiert wurden. Das Ambiente und die Räumlichkeiten haben Peter Kohnen gereizt, hier eine Bar mit kulturellem Treffpunkt einzurichten. "Ich bin schon lange in der Gastronomie. Ich habe mit 15 Jahren meine Lehre gemacht, mit 18 abgeschlossen. Dann war ich viel in der Welt unterwegs und habe Ideen gesammelt", erzählt er. "Ich möchte selbständig sein und mein eigener Chef sein, meinen eigenen Raum kreieren und mein Ding machen."
Noch gibt es einiges zu tun, bis die Bar in den ehemaligen Büro- und Versammlungsräumen der Post eingerichtet ist. Doch das Konzept steht: Unter dem Motto "Genuss statt Konsum" geht es dem 29-Jährigen auch um Nachhaltigkeit und Regionalität. "Ich arbeite nicht mit den großen Namen. Ich habe verschiedene Produkte aus Belgien. Ich versuche so gut es geht, regionale Produkte anzubieten, hinter denen ich auch stehe."
Zum Konzept gehört auch, dass Leitungswasser für die Gäste kostenlos ist. "Wasser ist ein Grundrecht und sollte umsonst sein", findet Peter Kohnen. "Ich kenne das so aus Frankreich und anderen Ländern, wo man Wasser umsonst bekommt."
Die "Stille Post" soll mehr als eine Bar sein. Sie soll ein alternativer und offener Treffpunkt für Jung und Alt werden. Den großen Raum im hinteren Teil des Gebäudes, das ehemalige Sortierzentrum, will Peter Kohnen kreativen Menschen zur Verfügung stellen. "Sie haben die Möglichkeit, bei mir Kurse anzubieten oder einen Poetry Slam, was auch immer. Ich möchte ihnen einfach einen Raum bieten."
Der große Innenhof bietet weitere Möglichkeiten. Zunächst einmal als Terrasse für die Bar. "Ich möchte die ganze Wand noch begrünen. Es soll sehr grün werden und gemütlich mit alten Tischen und Kerzenlicht."
Mit einem "Soft Opening" will Peter Kohnen seine "Stille Post" Anfang Juli inoffiziell eröffnen in der Hoffnung, dass sich der neue Treffpunkt an der Malmedyer Straße in St. Vith dann schnell herumspricht.
Michaela Brück