Es hat sich einiges verändert auf der Geriatrie-Station des Eupener Krankenhauses. Vor rund zwei Wochen hat die Station von 24 Betten auf 32 aufgestockt. Außerdem gibt es einen neuen Geriater im Team. Das bringt viele Vorteile - sowohl für die Patienten als auch für das Personal, erklärt die pflegerische Dienstleiterin Virginie Kuppens: "Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Patienten in 13 Doppelzimmern und sechs Einzelzimmern unterzubringen. Die neuen Zimmer sind auf die Bedürfnisse unserer Patienten abgestimmt. Wir haben neue elektronische Betten aus modernen Materialien. Sessel, die bequem sind und Badezimmer, die angepasster sind."
Der Tapetenwechsel war bitter nötig: Von den 32 verfügbaren Betten ist im Moment nur eins frei. Durch den Zugewinn der Betten und den Zuwachs im Team hat sich auch der Service auf der Station und in der geriatrischen Tagesklinik verändert.
"Früher war es so, dass nicht jeder Patient direkt aus der Notaufnahme zu uns kommen konnte. Jetzt hat sich das geändert. Der Patient kommt direkt zu uns und wir können jeden Schritt von der Einweisung bis hin zur Entlassung dabei sein. Außerdem arbeiten wir für die Behandlung mit Kinés, Ergotherapeuten, Diätassistenten, Logopäden, Apothekerinnen und Sozialassistenten zusammen. Das heißt, dass der Patient nicht nur pathologisch behandelt wird, sondern global gesehen wird."
Gertrude Keutgens ist Patientin auf der Station - sie sitzt im Turnsaal der Geriatrie. Der ist so eingerichtet, dass die Autonomie der Patienten gestärkt wird und sie sich fit halten können. Heute tritt Frau Keutgens noch ein letztes Mal fleißig in die Pedale des kleinen Sportfahrrads, auf dem sie sitzt. Morgen darf sie das Krankenhaus verlassen.
Die Patientin ist begeistert von den neuen Möglichkeiten auf der Station: "Ich hatte absolut keine Probleme hier, ich bin sofort aus der Notaufnahme auf die Station gekommen, hatte dann auch direkt ein Einzelzimmer. Ich hatte einen Bandscheibenvorfall und Gürtelrose. Jetzt ist aber alles wieder gut und morgen darf ich dann auch wieder nach Hause - da freue ich mich sehr. Ich war insgesamt dann zehn Tage hier."
Trotz des vielseitigen Lobes findet der ärztliche Dienstleiter, Xavier Bomans, dass sich auch in Zukunft noch einiges ändern müsse. Was vor allem fehle, sei das Personal - sowohl auf Ebene der Ausbildung als auch auf sprachlicher Ebene. Viele Personalmitglieder seien nur französischsprachig, erklärt er.
Hinzu komme, dass es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft aktuell keine geriatrische Zusatzausbildung in der Krankenpflege gebe. Auch für Menschen, die nach einem Klinikaufenthalt nicht mehr nach Hause zurückkehren können, habe die DG bisher keine Lösung gefunden. Die Wartelisten der Altenheime wachsen, sagt Bomans. Nichtsdestotrotz blickt die Geriatrie des Eupener Krankenhauses mit Motivation und Zuversicht in die Zukunft.
Auf Nachfrage des BRF betonte Josiane Fagnoul von der deutschsprachigen Berufsvereinigung für Krankenpflege und Pflegehilfe (KPVDB), dass die geriatrische Zusatzausbildung in der Krankenpflege jederzeit in der DG stattfinden könne, es bräuchte nur genug Interessenten.
Lindsay Ahn