"Wachsen oder weichen" - so lautete lange Zeit das Credo in der Landwirtschaft. Allerdings gilt es, betriebswirtschaftliche Grenzen im Auge zu behalten - und nicht zuletzt wechselnde Regeln.
Letztere nehmen immer mehr den Umwelt- und Klimaschutz als Richtschnur. Das wurde am Dienstag beim Studientag für Landwirte in Meyerode deutlich. Organisiert wurde er von Agra Ost, der Rindviehzüchtervereinigung sowie vom wallonischen Landwirtschafts- und Umweltministerium.
Marc Reuter von der Direktion der Ländlichen Entwicklung in Malmedy zeigte auf, wie sehr sich die Rahmenbedingungen ändern, nach denen sich die Landwirte zu richten haben. Neben dem Schutz von Boden und Wasser ist der Klimawandel zu einem entscheidenden Kriterium geworden - schon weil er wiederum die Erträge für die Landwirtschaft beeinflusst.
Unmittelbare Sorgen machen sich die hiesigen Landwirte um die Maßnahmen in Sachen Schutz der Artenvielfalt. "Natura 2000" ist, wie auch die Reaktionen beim Studientag in Meyerode zeigten, für viele von ihnen zum Reizwort geworden. Je nach Fläche, die aus der Bewirtschaftung herauszunehmen wäre, sieht sich der ein oder andere mit Existenzsorgen konfrontiert.
Hier sei bei der Information bisher sicher einiges schief gelaufen, räumte Stephan Benker von der Abteilung Natur und Forst in Malmedy ein. Die Landwirte, die durch "Natura 2000"-Gebiete besonders eingeschränkt würden, sollen ab dem Frühjahr kontaktiert werden. Es gehe darum, im Einzelfall nach der geeigneten Lösung zu suchen.