Wie die anderen Gemeinden hatte sich auch Burg-Reuland dem Sammelauftrag der Provinz angeschlossen. "Wir könnten es selber nicht ausschreiben", sagt Serge Dollendorf und man arbeite ja bewusst mit Experten, "mit Profis", die den extrem komplexen Strommarkt beobachten. Das sei "nicht ganz ohne", so Dollendorf.
Dollendorf: "Wie an der Börse"
Dabei hätten diese Experten auch die Aufgabe bei einer günstigen Preisentwicklung den Preis einzuloggen (zu "klicken"), um für die angeschlossenen Kunden das Beste herauszuholen. "Das funktioniert wie an der Börse", erklärte Dollendorf.
In der Nachbetrachtung dann festzustellen, dass es hätte billiger sein können, nannte der Schöffe "ein bisschen demagogisch oder populistisch". Bei einem solchen Hedging-Geschäft gehe es, wie der Name schon sagt, um die Absicherung. "Wir sind keine Hasardeure", sagte Dollendorf, "wir spekulieren nicht. Wir können nicht den letzten Cent herausholen mit dem Risiko, viel zu verlieren."
Aus St. Vith sei ihm berichtet worden, dass die Preisführung noch mal hinterfragt werden solle, zusammen mit den anderen Eifelgemeinden und mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Vielleicht arbeite man ja sogar an einer eigenen Einkaufszentrale.
Seine Erläuterungen wurden von den anderen Gemeinderatsmitgliedern mit viel Interesse aufgenommen.
Hochwasserrisiko gemeinsam angehen
Zusammen mit den Gemeinden St. Vith und Büllingen will Burg-Reuland das Hochwasserrisiko im Einzugsgebiet der Our angehen. Dazu wurde den drei Gemeinden von der Wallonischen Region schon eine Summe von rund 600.000 Euro überwiesen.
Der Gemeinde Burg-Reuland stehen davon 31 Prozent, also mehr als 190.000 Euro zu. Nach den Worten von Serge Dollendorf wollen die drei Gemeinden aber "etwas aus einem Guss machen". Das Geld fließe darum wieder in den gemeinsamen Topf.
Finanziert werden soll eine globale Studie mit dem Ziel, konkrete Vorschläge zu formulieren, wie das Überschwemmungsrisiko eingedämmt werden kann. Außerdem sollen zeitweilige Überschwemmungszonen ausgewiesen werden.
Oberhausen ans deutsche Wassernetz anschließen
Die Ortschaft Oberhausen wird an das deutsche Wassernetz angeschlossen. In Zusammenarbeit mit der Kommunalen Netze Eifel AöR wird zwischen Welchenhausen und Oberhausen eine grenzüberschreitende Versorgungsleitung gelegt. Die Gemeinde Burg-Reuland beteiligt sich mit 118.000 Euro.
Oberhausen verfügt bislang über eine eigene Quellfassung, es habe aber immer wieder Probleme mit der Qualität des Trinkwassers gegeben, hieß es im Gemeinderat. Das werde durch die neue Leitung nun anders und die arbeitsaufwendige "Insellösung" könne aufgegeben werden. Die Leitung sei so dimensioniert, dass immer genug Wasser da sei.
Erbpachtvertrag zum Bau der neuen Feuerwehrhalle
Mit Blick auf den Bau einer neuen Feuerwehrhalle bei Lascheid schließt die Gemeinde einen langfristigen Erbpachtvertrag mit der Hilfeleistungszone DG ab. Anders als zu einem früheren Zeitpunkt geplant wird die Gemeinde nicht selbst Bauherrin sein, sondern die HLZ. Die Deutschsprachige Gemeinschaft finanziert den Bau zu 60 Prozent. Um den Weg frei zu machen für die folgenden Schritte brauchte es zunächst den Erbpachtvertrag.
Ralph Schwall wollte wissen, ob die Frage einer möglichen Hochwassergefahr auf dem ausgesuchten Gelände geklärt sei. Andere Ratsmitglieder konnten das bestätigen. Beim schweren Hochwasser im Juli 2021 sei das Gelände nicht betroffen gewesen, wie Fotos aus jenen Tagen zeigten.
Konzessionsvertrag für Geldautomat in Burg-Reuland
Wie schon Ende März mitgeteilt, wird es neben dem Kulturhaus in Burg-Reuland einen Geldautomaten der Firma Batopin geben. Der Gemeinderat genehmigte den nötigen Konzessionsvertrag mit einer Laufzeit von neun Jahren.
Einen Vertrag schließt die Gemeinde auch mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft für die betreuten Ferienangebote in den Jahren 2024-2027. Da ab dem neuen Schuljahr auch die Kinder ab 2,5 Jahren in den Kindergarten dürfen, gilt dieses Alter auch für die Ferienbetreuung.
Für diesen Sommer waren die Anmeldungen aber schon gelaufen. Sonja Houscheid, die als stellvertretende Bürgermeisterin die Sitzung des Gemeinderates leitete, erklärte, dass die Gemeinschaft dann auch mehr Leiter finanzieren müsse, weil man für Zweieinhalbjährige nicht dieselben Betreuungsangebote machen könne wie für ältere Kinder. Diesen Standpunkt teilten andere Ratsmitglieder wie unter anderem Nadja Kaut, die sich ebenfalls um die betreuten Ferienangebote in der Gemeinde kümmert.
Stephan Pesch