Nur einen Bus der Marke Van Hool hat das Unternehmen Sadar aus Kelmis derzeit in seiner Flotte. Zum Glück, sagt Sadar-Geschäftsführer Marc Mennicken. Somit sind die Auswirkungen der Pleite des Fahrzeugbauers auf seinen Betrieb eher gering.
Doch es herrscht Unruhe in der Branche, berichtet Mennicken. "Tatsächlich, ja. Der Verband der belgischen Autobus- und Reisebusunternehmen ist da ziemlich auf den heißen Kohlen. Die haben ihre ganzen Betriebe, die bei denen Mitglied sind. Die möchten dann, dass die FBAA tatsächlich deren Sprachrohr wird und irgendwie auf die Liquidatoren Druck ausübt. Das machen die auch. Aber ob das jetzt ausreichen wird? Schauen wir mal."
Kim Taylor ist der Sprecher der FBAA, des belgischen Verbandes der Busunternehmer. Er stellt so sich einige Fragen: Sind Reparaturen noch möglich? Sind Garantien noch gewährleistet? Sind Lieferungen noch möglich? Was ist mit geleisteten Anzahlungen? Viele Fragen seien noch offen, auf die man schnellstmöglich Antworten brauche, so Taylor.
Was können die Busunternehmen also tun, wenn eines ihrer Fahrzeuge aus dem Hause Van Hool liegenbleibt? "Da Van Hool eine Nische ist in unserem Gewerbe, sind die Teile auch nicht auf dem Parallelmarkt zu finden", erklärt Marc Mennicken.
"Zum Glück sind nicht viele Teile tatsächlich spezifisch, aber zum Beispiel eine Dichtung um eine Scheibe, die ist dann spezifisch. Und dann hat man tatsächlich echt ein großes Problem. Man muss entweder den Bus stehen lassen oder eventuell ein Gebrauchtfahrzeug irgendwo finden auf dem Markt, das der gleiche Typ ist."
Einen kleinen Lichtblick gibt es aber für die betroffenen Busunternehmen: Der Insolvenzverwalter von Van Hool hat anklingen lassen, dass ein begrenzter Kundendienst sichergestellt werden soll.
vrt/moko
Alle privaten Busunternehmen in unserer Region haben insgesamt nur zwei Van Hool-Busse im Einsatz, so dass es keinen großen Unterschied macht, wenn einer von ihnen ausfällt.
Die Folgen können schwerer wiegen, wenn mehrere Busse der OTW/TEC (Regie) aufgeben. Obwohl es in den Betriebshöfen in Eupen und Stembert kaum Van-Hool-Busse gibt, ist es möglich, dass bei einem allgemeinen Fahrzeugmangel das Rollmaterial umverteilt werden muss, und dass die Folgen auch in der Region Eupen zu spüren sein werden.
Es ist zu hoffen, dass rechtzeitig Lösungen gefunden werden.