Der Europäische Jugendkarlspreis geht nach Litauen. Marc Angel, Vizepräsident des EU-Parlamentes, übergab die Urkunde an Akvile Latozaite vom Projekt "Sisterhood Pathways". Dotiert ist der erste Preis mit 7.500 Euro.
Das litauische Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen - unter anderem mit Vorträgen, Gesprächsveranstaltungen und Aktionen in den Sozialen Medien. "Wir weiten unsere Bemühungen auf diesem Gebiet noch aus. Anerkennung für diese Initiative zu bekommen, bedeutet viel. Das bedeutet auch, dass man sich in die richtige Richtung bewegt, wo gehandelt werden muss. Zu wissen, dass uns andere Menschen so sehr unterstützen und anerkennen, dass diese Arbeit so wichtig ist, gibt uns zusätzliche Motivation."
Mit den Themen Armut und Ausgrenzung beschäftigt sich ein Projekt der französischen Organisation ATD (Think, Act and Advocate Together to Leave No Young People Behind). Diese Initiative wurde in Aachen mit dem zweiten Platz belohnt (5.000 Euro).
Ebenfalls ausgezeichnet wurde in Aachen der deutsche Beitrag. Für den dritten Platz erhielt das Projekt "Europe Magazine" um den Hannoveraner Jonas Altmann eine Prämie von 2.500 Euro. Die Ehrung übernahm Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen.
Europe Magazine bereitet Informationen zu meist europäischen Themen so auf, dass alle sie verstehen. "Wir versuchen, komplizierte Inhalte - sei es politisch oder um die Umwelt gehend - so einfach wie möglich, in Infografiken und Karten darzustellen. Und die findet man hauptsächlich auf unserem Instagram-Kanal", erklärt Jonas Altmann. "Es freut mich riesig, dass wir jetzt ausgewählt worden sind."
Sämtliche EU-Mitgliedstaaten waren beim Jugendkarlspreis mit einem Projekt im Rennen. Belgien war mit dem Projekt "Youth Visions for a New Economy in Europe" vertreten, das Ideen für neue wirtschaftliche Ansätze in Europa entwickelt.
Der Jugendkarlspreis wird seit 2008 vergeben. Am Donnerstag wird der eigentliche Karlspreis verliehen. Er geht in diesem Jahr an den Vorsitzenden der Europäischen Rabbinerkonferenz, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, und die jüdischen Gemeinschaften in Europa.
Moritz Korff