Es ist schon ein ungewöhnliches Bild, so viele junge Menschen gleichzeitig ohne Handy zu sehen. Seit dem Ende der Osterferien gehört dieses Bild jedoch zur Mittagspause an der BS-TI dazu. Nach Absprache mit dem Elternrat, dem pädagogischen Rat, dem Schülerrat und einem Medienexperten wurde das Verbot durchgesetzt.
"Der erste Grund ist das soziale Miteinander, das wir wieder auf dem Schulhof stärken wollten. Auch zeigen Studien, dass sich der Handyverzicht in Pausen positiv auf die Leistungsbereitschaft der Schüler auswirkt", sagt Schuldirektor Benjamin Fuhrt. "Darüber hinaus herrscht eine Korrelation zwischen Handykonsum und Cybermobbing. Wenn wir es schaffen, die Bildschirmzeit zu reduzieren, dann haben wir einen sehr starken Hebel betätigt, um Cybermobbing einzugrenzen."
Ein Blick über den Schulhof zeigt: Die Schüler kommen auch super ohne das Handy zurecht. Fußball, Basketball oder Völkerball stehen wieder hoch im Kurs. "In der Vergangenheit haben sich vor allem die männlichen Freundescliquen aus der Unterstufe zusammengesetzt, um irgendwelche Spiele auf dem Handy zu spielen. Jetzt sind alle draußen und spielen zum Beispiel Basketball. Im Spielsaal werden mittlerweile auch Kartenspiele ausgepackt. Ich würde sagen, dass das eine sehr positive Veränderung ist", sagt Hannah Lejoly aus dem sechsten Sekundarschuljahr.
Generell gilt für die Schüler des ersten bis dritten Jahres ein komplettes Handyverbot. Schüler des vierten bis sechsten Jahres dürfen ihre Handys nur dort nutzen, wo sie nicht auf jüngere Mitschüler treffen. Niro, Jayden und Louis sind im ersten Sekundarschuljahr. Das Handyverbot stört sie im Großen und Ganzen nicht wirklich.
"Es ist toll, mehr mit den Freunden zu reden. Ab und zu ist es blöd, weil man nicht weiß, was man zu tun hat. Wir reden mittlerweile aber viel mehr miteinander", so Niro Bodeux aus dem ersten Sekundarschuljahr. Sein Mitschüler Jayden Leonardy stimmt ihm zu: "Wir spielen alle viel mehr zusammen und sitzen nicht mehr am Handy rum. Wir können die Pausen viel besser nutzen." Louis Linden, ebenfalls im ersten Sekundarschuljahr, findet hingegen: "Manchmal ist es schon ein wenig langweilig. Dann kann man mit seinen Freunden zum Beispiel nicht am Handy zocken."
Seit Jahren versucht die Sekundarschule, dem übermäßigen Handykonsum und Cybermobbing entgegenzuwirken. Die Entscheidung hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Unterstufe. Auch die Schüler der Oberstufe profitieren von dem teilweisen Verbot. "Es ist einfach sozialer. Es entstehen auch neue Freundschaften, weil man mit Leuten redet, mit denen man sonst nie wirklich geredet hat. Ich finde es sehr positiv", sagt Greg Shema aus dem sechsten Sekundarschuljahr.
Wer sein Handy unerlaubt nutzt, muss es für ganze zwei Wochen abgeben. Die Eltern dürfen das Handy jederzeit abholen. Einzige Voraussetzung: Im Voraus muss ein persönliches Gespräch mit einem Schulmitarbeiter stattgefunden haben. An der Pater-Damian-Sekundarschule gilt schon seit längerer Zeit ein ähnliches Handyverbot. Auch dort bestätigte man uns, dass das Verbot viele Vorteile mit sich bringe.
Dogan Malicki
prima kann ich nur begrüßen endlich ein paar Stunden ohne Handy 👍
Die KA St. Vith hatte dies auch... dann nicht und wird es jetzt wieder einführen 👍🏼 😃.
Dies war mit ein Grund weshalb ich damals mit meinen Sohn uns für diese Schule entschieden hatten.
Bin super glücklich dass es wieder Handyverbot geben wird.
Die Jugendlichen sollen nochmals miteinander reden, lachen... es wird eine Bereicherung für sie sein!!!