Wo sich die Grenzen von Belgien, Deutschland und der Niederlande treffen, ragt am Dreiländerpunkt inmitten des Labyrinths jetzt der "Amikejo Turo" ("freundliche Turm") hervor. Im Inneren wird künftig die ungewöhnliche Geschichte von Neutral-Moresnet erzählt.
Zur Eröffnung der Ausstellung waren Jugendliche aus den ehemals vier Nachbarländern dabei. Aber warum eigentlich vier? "In der Welt gibt es 176 Dreiländerpunkte. Und es gab einen Vierländerpunkt - der war genau hier. Das vierte Land war Neutral Moresnet, das man später Amikejo nennen wollte", erklärt Geert Driessen vom Labyrinth Dreiländerpunkt.
Sprache des Staates Amikejo sollte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Kunstsprache werden. "Das war das Esperanto. Das ist die Sprache der Hoffnung. Das heißt: Alle Leute verstehen einander. Und wenn man einander versteht, macht man keinen Krieg."
Die Niederlande und Preußen beanspruchten das Gebiet wegen seiner Galmeivorkommen für sich. Ein Kompromiss musste her, also stand das Gebiet Neutral-Moresnet ab 1815 unter niederländisch-preußischer und ab 1830 unter belgisch-preußischer Doppelverwaltung. 1919 wurde es im Zuge des Vertrags von Versailles dann Belgien zugeordnet.
Moritz Korff