Der Bürgerdialog in Ostbelgien feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Beim Bürgerdialog beraten zufällig ausgeloste Bürger über politische Themen und geben Handlungsempfehlungen ans Parlament.
Allerdings scheint der Bürgerdialog in der breiten Bevölkerung immer noch wenig bekannt zu sein. Daher haben die Verantwortlichen am Sonntag nach Hünningen bei Büllingen zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Dazu sind jedoch nur gut drei Dutzend Interessierte erschienen.
Thomas Förster, derzeit Vorsitzender des Bürgerrats, blickt dennoch optimistisch auf die Veranstaltung zurück: "Wir hätten uns natürlich mehr Resonanz gewünscht. Aber es war uns im Vorhinein schon bekannt, dass der Zuspruch vielleicht nicht so groß sein wird. Es war uns wichtig, einfach mal loszulegen und eine erste Veranstaltung zu organisieren. Wir hoffen, dass in Zukunft immer mehr und mehr Menschen kommen und jetzt mit der Werbung die breite Öffentlichkeit mehr über den Bürgerdialog erfahren wird."
Bürgerdialog als ein Mittel gegen Politikverdrossenheit
Immer mehr Menschen tun sich schwer mit der Politik. Studien zeigen, dass vor allem jüngere Menschen die Demokratie nicht automatisch als das beste Gesellschaftsmodell ansehen. Um das Vertrauen in politische Prozesse zu stärken und um Menschen aktiv an der Politik zu beteiligen, kann der Bürgerdialog helfen. Im BRF-Interview erklären die Ständige Sekretärin des Bürgerdialogs, Anna Stuers, was der Bürgerdialog bisher bewirkt hat. Der ostbelgische Politikwissenschaftler Christoph Niessen unterstreicht, dass der Bürgerdialog nur ein Instrument ist, Menschen besser an politische Entscheidungen zu beteiligen.
Olivier Krickel