33 Jahre hat Jörg Schröder die Jugendherberge geleitet - und damit von Anfang an. Am 1. Mai 1991 wurde sie eröffnet. Seitdem hat sich viel verändert. Anfangs zählte die Herberge noch bis zu 14.000 Übernachtungen pro Jahr, nach und nach ging die Zahl auf 9.000 runter. Letztes Jahr waren es mit über 10.000 dann wieder ein bisschen mehr.
Auch das Publikum hat sich verändert, wie Jörg Schröder erklärt. "Viel mehr Gruppen, Schulen, junge Familien. Früher waren es Wanderclubs und einzelne Wanderer. Früher hatten wir kaum deutsche Gäste. Das hat sich auch geändert, seitdem die Vennbahn von Aachen nach Troisvierges führt."
80 Prozent der Gäste kommen immer noch aus Flandern, wie ein Schwimmverein aus der Nähe von Gent, der seit Jahren Aufenthalte in St. Vith bucht und auch gerade wieder da ist. Viele Gruppen und Einzelpersonen sind Stammgäste. Sie schätzen die Lage der Jugendherberge. "Es liegt sehr ruhig und man hat viel Platz rundherum. Die Gruppen können draußen Sport machen, von hier aus Wanderungen und Fahrten unternehmen. Trotzdem sind sie nah am Zentrum."
Mit 94 Betten ist die St. Vither Jugendherberge eine eher kleine Einrichtung des flämischen Verbandes, der insgesamt 18 Herbergen betreibt. Die Gäste können wählen zwischen Doppel-, Vierbett- oder Achtbettzimmern. Auch ein Appartement steht zur Verfügung.
Einige Zimmer sind allerdings renovierungsbedürftig, denn mittlerweile ist die Einrichtung in die Jahre gekommen. "Eine Renovierung steht an. Dazu wird sich der Verband sicher Gedanken machen. Die Heizöfen sind 33 Jahre alt. In den Zimmern sind die Böden verschlissen", erklärt Jörg Schröder.
Mit einem kleinen Team muss der Herbergsvater vieles managen: Reservierungen, Buchführung, Unterhaltsarbeiten, Bestellungen, Einkäufe. Ein vielseitiger Job. Das hat auch Koen David angesprochen, sich zu bewerben. "Ich bin als junger Mann im Jugendverein gewesen. Das hat mir auch viel Spaß gemacht. Der soziale Kontakt, die Verschiedenheit der Arbeiten. Das hat mich angesprochen", sagt Koen David.
Der Flame aus Ypern lebt schon seit 26 Jahren mit seiner Familie in der Eifel, zuletzt in Amelscheid. Er freut sich auf die neue Aufgabe. "Ich bin sehr froh, dass ich die ganze Erfahrung von Jörg mitbekommen kann. Wenn ich mal richtig drin bin, habe ich die Möglichkeit, ein paar neue Sachen einzubringen. Ich habe auch schon ein paar Ideen."
Wie auch sein Vorgänger wird Koen David direkt neben der Jugendherberge wohnen. Am ersten Mai ist Schlüsselübergabe. Jörg Schröder zieht dann in sein Haus nach Rodt und darf seinen Ruhestand genießen.
Michaela Brück