Wie Schulschöffin Anne-Marie Hönders-Hermann erklärte, sind derzeit alleine 26 Kinder im ersten Kindergartenjahr in Recht, bis Ende des Schuljahres dürften es 29 sein - wegen Erreichens der Altersgrenze von drei Jahren. Und dann kommen ab dem neuen Schuljahr ja noch die Zweieinhalbjährigen hinzu.
Darum kauft die Stadt einen Schulcontainer, der an den Kindergarten angegliedert werden soll. Der Eingangsbereich wird verglast und es stehen noch weitere Umbauarbeiten an.
Erik Solheid wollte wissen, ob es sich um eine definitive Lösung handele oder um eine Übergangslösung und warum der Container nicht gemietet werde.
Anne-Marie Hönders-Hermann sagte, der Bedarf sei jetzt da. Später werde man sehen, wie sich die Zahlen entwickeln. Zusammen mit Bürgermeister Herbert Grommes erklärte sie, dass sich der Ankauf eines Containers in solchen Fällen als kostengünstiger herausgestellt habe als eine Miete.
Fußballkantine in Recht wird renoviert
Nicht weit von der Schule entfernt erneuert der KFC Olympia Recht seine Kantine. Für die neue Fassade schießt die Stadt rund 22.000 Euro zu, für das neue Dach rund 26.000 Euro.
Damit würden die umfangreichen Renovierungsarbeiten abgeschlossen, sagte Schöffe Roland Gilson, der lobend hervorhob, dass der Verein "sehr viele Stunden an Eigenleistung erbracht" habe.
Neuer Spielplatz in Wiesenbach/Breitfeld
Während alle diese Punkte einstimmig verabschiedet wurden, entspann sich um den neuen Kinderspielplatz in Wiesenbach/Breitfeld eine lange Diskussion, die Leo Kreins mit einem Vergleich zu den griechischen Göttern im Olymp einleitete, um das in seinen Augen fehlende Demokratieverständnis der Mehrheit zu beschreiben.
Jedenfalls fühle sich die Liste Freches bei der Planung dieses Projektes nicht mitgenommen. Sie hätte es lieber gesehen, wenn der frühere Spielplatz auf dem inzwischen verkauften Campingplatz umgestaltet worden sei. Stattdessen werde jetzt ein neuer Spielplatz hinter der ehemaligen Dorfschule angelegt, im ständigen Schatten, mit Hanglage - aus Sicht von Kreins "nicht der ideale Ort."
Zwar seien nur noch 71.000 Euro an Materialkosten vorgesehen, dafür müsse der Bauhof aber aufwändige Arbeiten leisten, die dann nicht in den Projektkosten auftauchten, was Gregor Freches aber explizit einforderte. Seine Liste enthielt sich bei diesem Projekt der Stimme.
Bürgermeister Herbert Grommes konterte, dass der Standort des neuen Spielplatzes bei einer Dorfversammlung mit rund 40 bis 50 Leuten aus Breitfeld und Wiesenbach von diesen vorgeschlagen worden sei - für ihn also vielmehr ein Zeichen von "gelebter Demokratie". Er sah in dem Projekt und in der laufenden Renovierung der ehemaligen Schule "eine Unterstützung für eine sehr aktive Dorfgemeinschaft". Im Übrigen würden ihr die Pläne nun auch vorgelegt.
Zustimmung gab es vom ganzen Stadtrat für die Erneuerung des Spielplatzes am Kreativen Atelier in Neundorf. Er werde nicht nur von den dort betreuten Gruppen rege genutzt, sondern auch von den Kindern aus dem Dorf.
Stadtverwaltung flexibel und attraktiv gestalten
Gleich drei Punkte betrafen das Gemeindepersonal: Zum einen wurden die fast 30 Jahre alten Stellenpläne geändert, die nie ausgefüllt worden seien, wie Herbert Grommes erklärte. Das erkläre aber auch, warum die Stadt in den Personalkosten verhältnismäßig so gut dastehe.
Zum anderen wurden Besoldungs- und Verwaltungsstatut des Gemeindepersonals geändert. Die Änderungen sollen nach den Worten des Bürgermeisters "eine gewisse Flexibilität schaffen". Eingeführt werde die Gehaltsstufe B.
Die Stadt will auch Kandidaten mit einem höheren Abschluss anwerben können, das aber nicht zwangsläufig tun: "Wir werden nicht nur Leute mit Master-Abschluss einstellen", so Grommes
Darum ging auch der Abänderungsvorschlag von Leo Kreins ins Leere, für die Leitung des Sport- und Freizeitzentrums maximal die Stufe B anstatt der Stufe A vorzusehen. Grommes wollte sich aber alle Möglichkeiten offenhalten.
Anerkennung von Dienstjahren aus der Privatwirtschaft
Attraktiver werden soll die Stadtverwaltung angesichts vorgeschriebener Baremen im öffentlichen Sektor auch dadurch, dass sie bei Quereinsteigern aus der Privatwirtschaft bis zu 18 Dienstjahre anerkennen kann. Kreins witterte hier zwar auch eine gewisse Konkurrenz für die Privatwirtschaft. Grommes argumentierte aber, dass es durchaus Kandidaten gebe, die sich für eine Stelle bei der Stadt interessierten, um auf lange Arbeitswege verzichten zu können.
Die Fragestunde nutzte Werner Henkes zu einer weit ausgeholten Stellungnahme über das Verhältnis von Mehrheit und Opposition im St. Vither Stadtrat. Wörtlich sagte er, "die Vogel-Strauß-Politik von Herbert Grommes" trage "alleinherrschaftliche Züge". Das ließ der Bürgermeister nicht auf sich sitzen und mahnte Henkes, bei seiner Frage zu bleiben statt Wahlkampf zu machen.
Der mutmaßte anhand von zwei Beispielen munter weiter, die Opposition werde gezielt ausgeklammert. Dass sie zuletzt nicht bei einem Besuch in der Partnerstadt Kerpen eingeladen war, lag aber schlicht und ergreifend daran, dass dieses Treffen auf Vereinsebene organisiert worden war, erklärte Grommes. Er ließ sich gerne darauf ein, bei ähnlichen Anlässen den ganzen Stadtrat einzuladen.
Zur Zukunft des Windparks bei Emmels und des inzwischen stillstehenden Windrades von Energie 2030 gebe es demnächst Informationen in einer Kommissionssitzung vom Energieschöffen Marcel Goffinet, der am Mittwochabend entschuldigt war.
Stephan Pesch