Es ist eine Schau der Superlative: Der größte römische Goldschatz, die meisten frühchristlichen Grabinschriften oder ein einzigartiges Sarkophag-Kunstwerk. Alles Funde aus dem römischen Trier, die das Rheinische Landesmuseum vom 17. Februar in einem neuen Teil seiner Dauerausstellung zeigt. Insgesamt 1000 Exponate plus 12.000 Münzen ermöglichen eine spannende Zeitreise in antike Zeiten.
"Viele Dinge sind neu zu sehen", sagt Museumsdirektor Eckart Köhne, der sein Haus in Sachen Römerarchäologie als führend in Deutschland bezeichnet. So wird der größte je gefundene römische Goldschatz mit seinen 2518 Münzen erstmals komplett ausgestellt. Mitten im Münzkabinett erhält der 18,5 Kilo schwere Fund in einer großen Vitrine einen Ehrenplatz.
Die Münzen aus purem Gold, die 1993 in einem Aushub für eine Tiefgarage in Trier entdeckt wurden und als Jahrtausendfund gelten, zeigen 40 römische Kaiser und deren Verwandte. "Wir werden von jedem Kaiser eine Münze herauspicken und den Rest auf einen Haufen legen", sagt der Trierer Numismatiker Karl-Josef Gilles.
Zahlreiche Highlights
Und noch mehr Prachtstücke liegen hinter Glas. Etwa die größte Goldmünze, die in Trier je geprägt wurde. "Die haben wir vorher noch nie gezeigt", sagt Gilles. 35 Gramm schwer ist das Stück aus dem Jahr 1659. Oder einen Bronzemünzen-Schatz, der gerade neu gefunden wurde. Aber auch Prägestempel und Fälscherförmchen. "Es gab in Trier viele Prägeanstalten, aber auch viele Münzfälschereien", sagt der Experte, der insgesamt rund 200.000 Münzen verwahrt.
Weiteres Highlight ist eine halbmeterhohe Silberkanne mit christlichen Bildern vom Anfang des 5. Jahrhunderts. "Die ist weltweit einmalig und war schon zu Ausstellungen in den USA", sagt Museumssprecherin Anne Kurtze. Oder ein reich bebilderter 'Noah-Sarkophag' mit der Sinflutgeschichte. Ausgestellt sind auch 80 christliche Grabinschriften, von denen Trier mit 1100 Stück die größte Anzahl nach Rom besitzt.
Dass Trier so reich ist an antiken Schätzen hängt mit der Bedeutung der Stadt in römischen Zeiten zusammen, sagt die Leiterin des Projekts Dauerausstellung, Mechthild Neyses-Eiden. Die Metropole sei bei den Römern als Verwaltungssitz gegründet worden - und nicht wie Mainz, Köln oder Xanten aus militärischen Gründen. Später wurde die Stadt "Augusta Treverorum" Kaiserresidenz und Hauptstadt des weströmischen Reiches.
Mit dem zweiten Teil der neuen Dauerausstellung ist die Schau im Rheinischen Landesmuseum komplett. Besucher können jetzt auf 3500 Quadratmetern einen Rundgang von der Urgeschichte über die Römerzeit bis zur Neuzeit machen und rund 4500 Exponate - Münzen nicht mitgezählt - bestaunen.
Die Ausstellung ist ab dem 18. Februar für Besucher geöffnet. Am Eröffnungswochenende ist der Eintritt für alle Besucher frei. Öffnungszeiten 10 bis 17 Uhr.
von Birgit Reichert, dpa - Bilder: Thomas Zühmer, Rheinisches Landesmuseum Trier