Allen voran die ehemaligen Weltmeister Stig Blomqvist, Björn Waldegaard (als Teamkollegen in identischen Ford Ecort) und Ari Vatanen (Vorauswagen) sind wieder mit von der Partie. Neu dabei sind Rauno Aaltonen am Steuer eines Mini Cooper-Nachbaus - im Mini hatte der heute 73-jährige Finne 1967 die Rallye Monte-Carlo gewonnen - und französische Motorsportgrößen wie Yves Loubet (Litton Stratos), Patrick Tambay und LeMans-Sieger Romain Dumas (Porsche 911).
Neben zahlreichen Ford, Porsche und Opel sticht ein Auto besonders ins Auge: ein "echter" Lancia Stratos. Das Heulen des Ferrari-Motors, wenn Gentleman Driver Steve Perez um die Kurve kommt, wird wohl für Gänsehaut sorgen.
Aus Belgien sind die üblichen Verdächtigen dabei. Bruno Thiry dürfte es im Citroën Visa allerdings nicht ganz leicht haben, seinen Vorjahressieg zu wiederholen. Mit Gegenwehr ist unter anderem von einem Porsche-Trio zu rechnen: François Duval, Robert Droogmans und natürlich Rekordsieger Patrick Snijers, der vor genau dreißig Jahren seinen ersten von insgesamt acht Siegen holte. Freddy Loix sitzt natürlich in einem Skoda. Marc Duez fährt einen Mazda RX7, mit dem er 1985 Zweiter wurde. Jede Menge Ostbelgier sind zu sehen: Thierry Neuville mit einem Peugeot 104 ZS (aber ohne Nicolas Klinger ...), Kurt Heckters im Escort, Reiner Feltes, Rainer Hermann ...
Was wird aus der "Clémentine"?
Drei neue WP stehen auf dem Programm - eine ganz neue, zwei sind nach dreißig Jahren aus der Mottenkiste geholt - und entstaubt - worden. Die berühmte Wertungsprüfung "Clémentine" wird nur noch einmal gefahren. Für die Zuschauer werden dabei nur noch spezielle Zonen geöffnet. Fast wäre die Clémentine ganz gestrichen worden. Die Veranstalter vom RAC Spa mussten einiges an Überredungskunst an den Tag legen, um die Erlaubnis von der Wallonischen Region zu kommen.
Das große Problem sind die Zuschauer im Wald. Sie machen Feuer, zeigen keinen Respekt. Ohne Zuschauer würde die Regierung in Namür sagen: Kein Problem. Wir hoffen, dass alles klappt. Die Zuschauer müssen auf die Stewards und Kommissare hören - sonst müssen wir das für nächstes Jahr eben vergessen", sagte Rennleiter Willy Lux, der selbst 26 Mal bei den Boucles am Steuer oder auf dem Beifahrersitz saß.
Nächste - gewöhnungsbedürftige - Änderung: die neue Nummerierung. Vorjahressieger Bruno Thiry startet nicht mit der 1, sondern mit der 160. Alle Legend (Stundenmittel: 80 km/h) haben dreistellige Nummern. Die Fahrzeuge der Kategorie "Classic" mit einem Stundenmittel von 50 km/h bekommen die kleinen Startnummern.
Dieses Jahr dürfte die 300-Grenze geknackt werden. 365 Teams haben sich eingeschrieben - absoluter Rekord, und das nicht nur für die Boucles. Zwanzig Teams haben zwar bereits Forfait erklärt, aber die Organisatoren vom Automobilclub von Spa sind sich sicher, dass über 300 Autos am Samstag an den Start gehen werden.
Los geht es dieses Jahr aber schon am Freitag - mit einem Prolog, bei dem die Startreihenfolge für den Samstag ermittelt wird. Dabei wird zwei Mal die gleiche WP gefahren - und die Autos im zweiten Durchgang werden zwischen denen, die in die erste Runde starten, losgeschickt. Heißt: Alle 30 Sekunden gibt es ein Auto zu sehen. Für das Spektakel muss allerdings ein Eintritt von fünf Euro bezahlt werden. Der eigentliche Rallyetag am Samstag bleibt aber kostenlos.