Wenn Loriot das noch hätte erleben können - oder sein Badewannen-Duo, Dr. Klöbner und Herr Müller-Lüdenscheid: In Deidenberg geht es Ende Mai nämlich nicht um die Frage, ob eine einzelne Ente hinein darf, sondern gleich tausende! Gut, zwar nicht in die Badewanne, aber in die ruhig dahinfließende Amel, beim dritten Smiley Race des Rotary Clubs St. Vith/Eifel.
Gerd Jetzen hält auch dieses Mal die organisatorischen Fäden in der Hand. "Das ist auf einer Strecke von circa 600 Meter im Flussbett der Amel. Da werden wir unsere nummerierten und kodierten PVC-Entchen in einer Größe von sechs mal sechs Zentimeter im Startbereich alle auf einmal ins Wasser werfen. Die Renndauer, abhängig natürlich von der Strömung der Amel, beträgt circa eine Stunde."
Per Kipperschaufel landen die quietschgelben Qietscheentchen im Fluss und bilden zuerst einen großen Pulk. Sehr schnell setzen sich Ausreißer ab, im Fahrwasser: die Verfolger. Andere landen abseits der Strömung und müssen ihre Ambitionen im Ufergestrüpp aufgeben. Aber keine Angst: verloren geht keiner! "Also in Abständen von 50 Metern steht jeweils ein Mitglied im Bachlauf und wir gehen hinter den Enten her. Natürlich bleibt auch mal eine hängen, die drücken wir dann wieder ins Wasser, sodass alle Enten ins Ziel kommen."
Den Überblick behalten
Auch da gilt es dann für die Mitglieder des Rotary Clubs, den Überblick zu behalten. "Im Zieleinlauf werden die Enten in einer speziell angefertigten Trichterkonstruktion aufgefangen und durch ein Barcode-Lesegerät und die eingravierte Enten-Nummer den Gewinnern zugeordnet."
Neben dem praktischen Aspekt, die Enten möglichst schnell erfassen zu können, kann so auch jede Manipulation ausgeschlossen werden. "Die Lizenzen werden erst am Tag vorher einer Ente zugeordnet. Da ist zwar eine Nummer drauf, die man aber, wenn sie im Wasser ist, nicht erkennen kann. Also es bringt nichts, ins Wasser zu springen, um "seiner" Ente einen Vorteil zu verschaffen. Es wäre schon ein großer Zufall, wenn man ausgerechnet "seine" Ente finden würde."
Vereins-Rennen
Zu gewinnen gibt es ein E-Bike, eine Reise nach Mykonos oder einen Flachbildfernseher und mehr als hundert weitere Preise - alles beim Hauptrennen für jedermann. Daneben hat sich der Rotary Club St. Vith/Eifel noch etwas Neues einfallen lassen. "In diesem Jahr haben wir uns überlegt, ein zweites Rennen zu starten mit XL-Enten von circa 20 mal 20 Zentimeter. Hier geben wir den hiesigen Vereinen die Möglichkeit, ihre Vereinskasse aufzubessern."
Bei diesem Vereins-Rennen beträgt die Einstiegsgebühr 100 Euro - mehr geht natürlich auch, schließlich dient es der guten Sache. Darüber hinaus sollen die Besucher über die Rennen hinaus ein paar schöne Stunden verbringen, am Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung: der Halle “Zum Tünnes” in Deidenberg. Auch hier fließt der Erlös in soziale Projekte. "Alle Einnahmen, die wir generieren, werden für soziale Zwecke benutzt, in jeglicher Form und auch zum größten Teil in unserer Gegend."
Wie lassen sich die sogenannten Rennlizenzen erwerben? Davon hängt schließlich auch die Zahl der um den Sieg schwimmenden Enten ab. "Lizenzen können erworben werden für fünf Euro bei den Mitgliedern des Rotary Clubs St. Vith/Eifel. Neu ist, dass die Lizenzen auch online gekauft werden können, unter rotary-sankt-vith.be - da kann man ganz einfach die Lizenz online kaufen.
Der Start erfolgt am Sonntag, dem 26. Mai, um 14 Uhr.
Stephan Pesch