Gegen 17 Uhr betrat die Frau das Luisenhospital mit einer Waffe, die sich später als Schreckschusswaffe herausstellte, und mit einem auffallend großen Gürtel, so die Polizei. Nachdem es einem Mitarbeiter gelungen sei, ihr die Waffe zu entziehen, soll sie sich in ein Patientenzimmer zurückgezogen, einen pyrotechnischen Gegenstand entzündet und auf den Gang geworfen haben.
Als sie um 22:38 Uhr den Raum verlassen und versucht habe, einen Gegenstand abzubrennen, hätten die Polizisten die Schusswaffe gezogen, um die Gefahrenlage zu beenden. Die Frau wurde bei dem Zugriff schwer verletzt und vor Ort medizinisch versorgt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau das Krankenhaus mit Suizidabsichten aufgesucht hat. Im Laufe des Einsatzes war bekannt geworden, dass die Wohnung der Frau in Eschweiler am Nachmittag ausgebrannt war. Vermutlich hat sie das Feuer selbst gelegt.
Die Ermittler hätten einen entsprechenden Brief gefunden, hieß es. Die Frau muss mit einem Strafverfahren wegen versuchter Tötung rechnen.
Bei dem Großeinsatz waren fast 400 Leute vor Ort, darunter ein Spezialeinsatzkommando. Der Klinikbereich im unmittelbaren Umfeld der Frau war sofort evakuiert worden. Patienten und Personal wurden in Sicherheit gebracht. 270 Patienten hätten im Krankenhaus bleiben können, so die Polizei.
Raerenerin war dabei
Julia Creutz aus Raeren ist ausgebildete Krankenpflegerin. Sie ist 28 Jahre alt und arbeitet seit fünf Jahren im Louisenhospital. Auch am Montag hatte sie Dienst. Dass eine scheinbar bewaffnete Frau ins Krankenhaus eingedrungen ist, hat sie am Anfang nicht gewusst.
Michaela Brück