"Hier unten die Belgienflagge, rechts oben das Kolosseum mit Italienflagge." Der 14-jährige Malo Boemer aus Weywertz hat genaue Vorstellungen davon, wie die Flagge seiner Pilgergruppe aussehen soll. Sie nennen sich die Clarissen und werden in Rom für eine Woche eine Hausgemeinschaft bilden. Ihre Mitpilger sind die Tarzisier, Gladiatoren, Senatoren, Franziskaner und die Schweizer Garde.
Insgesamt sechs Gruppen mit je 40 bis 50 Jungen und Mädchen sind zusammengekommen. Einige lernen sich erst kennen, andere haben schon Freundschaften geschlossen, so wie Hannah Lambertz. Die 16-Jährige war Messdienerin in Montenau und fährt zum ersten Mal nach Rom. "Ich habe viele Freundinnen, die mitfahren, und ich wollte immer mal nach Rom", erzählt sie.
Die Jugendlichen reisen nicht allein. Rund 80 Erwachsene begleiten die Wallfahrt. Wilfried Heck aus Bütgenbach ist mit Tochter und Enkelin dabei. "Ich war noch nie in Rom. Ich freue mich, das mit den Jugendlichen zu erleben und dann auch noch mit der Familie." Tochter Francesca Heck erzählt: "Ich war acht Jahre Messdienerin. Aber unser Pastor hat das damals nicht unterstützt. Jetzt habe ich die Möglichkeit durch meine Nichte genutzt, und wir sind zu dritt dabei." Nichte Angelika, Messdienerin in Nidrum, ist ebenfalls voller Vorfreude: "Ich wollte nach Rom, weil ich von allen gehört habe, dass das so schön sein soll".
Zuletzt waren die Minis 2019 on Tour. In Rom begeben sich die Jugendlichen nicht nur auf die Spuren des Christentums. Sie entdecken auch Kultur und Geschichte der antiken Stadt und verbringen einen Tag in Assisi. Bischofsvikar Emil Piront hat die Gesamtleitung der Pilgerreise übernommen. "Es ist von den Pfarren ein Danke an die Ministranten, aber auch eine Chance für die Jugendlichen, Gemeinschaft zu erfahren. Ich hoffe, dass es sie prägt und ihnen gut tut."
Ein achtköpfiges Organisationsteam hat die Jugendwallfahrt ein Jahr lang vorbereitet. Horst Reiter aus Krewinkel ist schon zum siebten Mal dabei. "Jedes Mal war die Gemeinschaft so unterschiedlich. Ich bin schon gespannt auf dieses Mal. Es ist phantastisch."
231 Sponsoren unterstützen die Minis on Tour finanziell, stiften Pilgerhefte, Reiseproviant und mehr. Am 4. April geht die Reise los. "Es ist immer ein Abenteuer, andere sagen Risiko", sagt Emil Piront. "Aber man muss auch etwas wagen."
Michaela Brück
Der Herr segne euch alle und diese Reise. Mögen viele vom Heiligen Geist der Liebe Gottes und Brüderlichkeit angesteckt zurück kommen. Gott zu Ehren. Amen