Ursprünglich sollten die Windräder eine Maximalhöhe von 206 Meter haben. Im Oktober wurde aber bekannt, dass das Projekt größere Windräder vorsieht. 236 Meter hoch sollen die Windräder bis zur Rotorblattspitze werden.
Das Problem der ursprünglich angedachten Windräder war, dass der Abstand zwischen den Baumwipfeln und der Unterkante der Rotorblätter zu gering für die Tierwelt wäre. Aber nicht nur die Fledermäuse spielen eine Rolle, sondern auch der BRF.
Eine Erhöhung der Windräder soll nämlich auch den Einfluss auf den Sendemast Petergensfeld minimieren. Man will das Risiko von Interferenzen ausschließen. Das ist jedenfalls die Erklärung von Raerens Energie-Schöffe Ulrich Deller. "Wir sind auf die Vorgaben der Forstverwaltung und des BRF eingegangen und haben dann die Zustimmung für eine höhere Windkraftanlage vorbereitet. Die kann dann im März erteilt werden."
Entschieden wird am 20. März im Raerener Gemeinderat. Um die Bürger aus Raeren und Umgebung nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen, lädt die Gemeinde alle Interessierten vorab zu der Informationsveranstaltung ein. "Wir machen das nicht in der klassischen Variante einer Abendveranstaltung, sondern es wird mit zehn Ateliers sein, wo dann jeder Bürger vorbeikommen kann, um sich in Ruhe alle diese Ergebnisse auf Schautafeln der Umweltverträglichkeitsprüfung anzuschauen. Man kann auch mit den Experten ins Gespräch gehen", erklärt Raerens Bürgermeister Jérôme Franssen.
Kleinere Rotorblätter hätten die Wirtschaftlichkeit des Projekts in Frage gestellt, sagt Schöffe Ulrich Deller. Also werden größere Windräder geplant: Größer in der Höhe des Turms, größere Rotorblätter und ergiebiger bei der Stromproduktion. "Das ist ökonomisch und ökologisch ein Gewinn. Wir werden die Fundamente geringfügig vergrößern müssen, um etwa zwei Prozent. Aber der Ertrag an Megawattstunden wird sich doch sehr viel deutlicher erhöhen. Wir werden 18 bis 19 Prozent mehr Strom erzeugen als mit den kleineren Windrädern."
Nun wird diese Win-Win-Situation für die Natur einerseits und die Ertragssteigerung andererseits nicht jeden begeistern. Anwohner sind bekanntlich sehr viel skeptischer. Laut Ulrich Deller würde das bloße Auge den Größenunterschied aber kaum feststellen können. "Der Unterschied ist ab einer Entfernung von vier Kilometer gar nicht mehr wahrnehmbar. Das hängt ein bisschen von der Nähe zum Windrad und der Perspektive, dem Winkel, zum Windrad ab."
Wenn alles nach Plan läuft, folgt vielleicht im April die Begutachtung durch den Umweltdienst der Wallonischen Region und der Raumordnungsbehörde der DG. Bei positiver Bewertung steht dem Bau eigentlich nichts mehr im Wege. Grundsteinlegung wäre frühestens Anfang 2025. Für die Bauzeit wird mit 18 Monaten gerechnet, so Schöffe Deller.
Manuel Zimmermann
Ja, der Höhenunterschied ist in 4 km Abstand gar nicht mehr wahrnehmbar. Dumm nur wenn die Windräder in 1 km vom Haus und in Blickrichtung von der Terrasse aus liegen. Herr Deller schaut gerne von Raeren Gemeindeverwaltung aus.