Glas in den Glascontainer, Essensreste in den Biomüll, Zeitung in den Papiermüll. So weit, so klar. Aber bei vielen Tüten, Verpackungen und Co. ist es nicht immer so deutlich, wo sie hingehören. Vor allem bei Restmülltonne und PMK-Sack gibt es Fragen.
Umweltberaterin Catherine Bettendorff erinnert nochmal daran, wofür PMK steht: "In den blauen Sack, PMK-Sack genannt, kommen alle Verpackungen rein, die entweder aus Plastik sind - deswegen das P, aus Metall - deswegen das M, oder Getränkekartons. Das K ist im französischen ein C: Carton à boisson - also Tetrapacks usw. Das kommt alles in den blauen Sack."
Dabei sind die Getränkekartons auch die einzigen Verpackungen, die aus mehreren Materialien bestehen, die im blauen Sack erlaubt sind. Aber was sind denn zum Beispiel "Multimaterial-Verpackungen", die im blauen Sack nichts zu suchen haben? "Zum Beispiel klassischer Fall: Tüten von nassem Tierfutter. Das sind nämlich oft Verpackungen, wo Aluminium mit Plastik verschweißt ist. Und das kann man nicht mehr gut trennen. Das merkt man auch, wenn man es schwerer auseinander reißen kann. Das kommt auf jeden Fall in den Restmüll."
"Gleiches gilt für solche Kompott-Tütchen oder auch manche Getränkebeutel. Das ist auch Aluminium in Plastik verschweißt, das ist nicht recycelbar. Also kommt es in den Restmüll." Ein weiteres Beispiel: die Verpackungen von Kaffee und Tütensuppen. Auch die kommen in den Restmüll.
Aluminiumfolie übrigens auch, denn sie ist keine Verpackung. Sie ist außerdem zu dünn und verbrennt sofort. Und die alte Fliegenklatsche? Die ist doch aus Plastik! Schon, aber da sie keine Verpackung ist, kommt sie in den Restmüll.
Küchenpapier und Taschentücher in den Biomüll
"Viele fragen sich auch zum Beispiel bei Papiertaschentüchern, wo die reinkommen: in den Restmüll oder auch in den Biomüll? Die können in den Biomüll, weil sie aus Holzfasern bestehen, also gut biologisch abbaubar sind, genauso wie Küchenpapier, und können daher in den Biomüll. Die werden nämlich danach biomethanisiert und daraus entsteht Kompost."
"Das gleiche gilt auch für Pizzakartons." Wenn aber der Pizzakarton oder die Frittenschale noch sehr sauber sind, dann können sie auch in den Papiermüll. Auch die Brottüte, mit oder ohne Brotreste, kann in den Biomüll. Denn das Papier ist von innen gewachst - und das ist biologisch abbaubar.
Nur Backpapier und Einkaufszettel auf Thermopapier, die kommen in den Restmüll. Und was ist mit dem Grenzfall Styropor? "Handelt es sich um Styropor, der leicht dehnbar ist, oft als Fleisch- oder Fischschalen benutzt, kann es in den blauen Sack, also den PMK-Sack. Handelt es sich aber um Styropor, das so kleine Kügelchen macht, diesen "Schnee", ist das eine andere Art von Frigolit-Styropor und das muss zum Containerpark gebracht werden."
Noch ein letztes Wort zu den Sprühflaschen: mit unbedenklichem Inhalt können die in den blauen PMK-Sack. Ist aber eine Kindersicherung drauf, dann ist das ein sicheres Anzeichen dafür, dass der Inhalt Sondermüll ist, die müssen also zum Containerpark gebracht werden - genauso wie Behälter mit den Piktogrammen für "tödlich" (Totenkopf) und "krebserregend" (Brust mit Stern drauf).
Gudrun Hunold