Ein hochmoderner Maschinenpark steht in der Produktionshalle des Unternehmens im East Belgium Park. Hier werden Bauteile mit neuester digitaler Technik gedreht und gefräst. Für ihre zukunftsorientierte Produktion ist die Firma Mockel als "Factory of the future" ausgezeichnet worden, eine Auszeichnung des nationalen Technologieverbandes Agoria.
"Wir haben die letzten Jahren viel investiert, vor allem in Automatisierung", erklärt Geschäftsführer Manuel Reuter. "Wir haben viele neue Maschinen gekauft und sehr viel Geld in die Hand genommen, um auf dem letzten Stand der Technologie zu sein."
Werkzeugmaschinen mit komplexer Steuerungstechnik haben die manuelle Arbeit abgelöst. Mit hoher Präzision können Bauteile automatisch hergestellt werden. Seit der Gründung des Familienbetriebs im Jahr 1947 hat sich viel verändert.
"Die Firma ist durch die Familie Mockel gegründet worden", erklärt Reuter. "Damals sind für die Textilindustrie erste Komponenten gedreht worden. Von da an hat sich die Firma stetig weiter entwickelt. Seit 1986 haben wir erste Bauteile für die Luftfahrt gefertigt. 2000 sind wir von der Innenstadt in die Industriezone umgezogen. 2016 kamen die ersten automatisierten Maschinen und erste Raumfahrtkunden."
Heute zählen die beiden Geschäftsführer der Mockel AG, Manuel Reuter und Antoine Lecoq, namhafte Firmen zu ihrer Kundschaft. Die Aufträge kommen aus verschiedenen Branchen. Neben Wehrtechnik und Medizintechnik bilden vor allem Luft- und Raumfahrt einen Schwerpunkt. "Eines unserer großen Produkte ist in den Ariane-Programmen. Wir machen die Elektronik-Gehäuse für die Raketen. In vielen Satelliten findet man auch Teile von uns. In der Luftfahrt sind wir in vielen unterschiedlichen Flugzeugen unterwegs."
45 Beschäftigte zählt die Firma Mockel. Das Durchschnittsalter liegt bei 34 Jahren. Die Anforderungen sind hoch. Im Durchschnitt bleiben die Mitarbeiter 15 Jahre im Betrieb. Viele von ihnen sind seit ihrer Ausbildung dabei - so wie Christian Kaivers. "Ich bin seit 25 Jahren im Betrieb. Ich konnte vom Maschinenbediener zum Produktionsleiter aufsteigen. Ich habe fast alle Stationen der Firma durchlaufen."
Dem Facharbeitermangel versucht die Firma Mockel durch Öffentlichkeitsarbeit entgegenzuwirken. Vor allem mit den technischen Schulen pflegt das Unternehmen eine enge Zusammenarbeit. "Wir haben einmal im Monat Praktikanten", erklärt Christian Kaivers. "Sie lernen den Beruf des Zerspannungsmechanikers und andere Berufe kennen, die hier im Betrieb ansässig sind."
Die Personalführung hat mit zur Auszeichnung "Factory of the future" beigetragen. Die Mitarbeiter werden hier partizipativ in Entscheidungen einbezogen. "Die Hierarchie ist sehr flach. Auch bedingt dadurch, dass wir uns alle gut kennen und schon lange zusammenarbeiten. Jeder hat schon mal jedem etwas beigebracht. Das Zugehörigkeitsgefühl hier ist sehr hoch", findet Christian Kaivers.
Und so sollen auch alle Anteil an der Auszeichnung "Factory of the future" haben. Eine Anerkennung, die die Geschäftsführung dem Einsatz des gesamten Teams zuschreibt.
Michaela Brück