Vogelgezwitscher rund um den Wetterpark von Karsten Brandt am Weißen Stein, der Wetterpark befindet sich nicht mehr im Winterschlaf. Im Gegenteil: Wer genau hinschaut, entdeckt die ersten Vorboten des Frühlings - und das schon Mitte Februar.
Die Hasel haben wir uns gemeinsam mal genauer angeschaut. "Man sieht schon sehr schön, dass die Kätzchen geöffnet sind. Da bleibt auch gelber Staub an meinen Fingern hängen. Das ist eine lang anhaltende Blüte, über mehrere Wochen. Und man sagt, dass ein Drittel der Menschen allergisch auf diese Hasel-Pollen reagieren."
Und auch ein Stück weiter am Bachlauf werden schon fleißig Pollen verteilt. "Jetzt sind wir bei der Erle, einer typischen Bachpflanze, die in ganz Ostbelgien zu finden ist. Auch hier sind die Kätzchen schon geöffnet, daher auch hier schon der Erlen-Pollenflug."
Es ist gerade Mitte Februar und schon jetzt sind Weidenkätzchen zu beobachten - eigentlich typisch für die Osterzeit. Auch Schneeglöckchen, Märzenbecher und Krokusse findet man in Karsten Brandts Garten. "Im Namen 'Märzenbecher' steckt es ja schon drin: März. Aber eigentlich haben wir Februar. Das ist alles verrutscht und ein paar Wochen früher."
"Selbst die Schneeglöckchen waren im Eupener Land schon im Januar da und auch hier auf 700 Meter Höhe sind sie jetzt da. Ostern ist jetzt verrutscht auf Mitte Februar, alles vier bis sechs Wochen früher. Die klassische Osterzeit ist jetzt im Februar - Klimawandel."
Auch wenn es tendenziell ab jetzt wärmer wird - Frost und Kälte sind noch nicht ausgeschlossen. Stehen gewisse Bäume oder Sträucher dann schon in voller Blüte, wird die Ernte wahrscheinlich schlecht ausfallen.
Jeden Tag misst der Meteorologe die Regenmenge an seiner Messtation und dokumentiert die Ergebnisse. Erste Bilanz des Winters: "Die Regenmengen waren gigantisch in diesem Winter. Nur kurz Schnee, stattdessen sehr nass", erklärt Karsten Brandt.
"Die Regenmenge lag teilweise bei 700 Litern pro Quadratmeter im Venn. Das ist ein Rekord. Das ist natürlich gut für das Grundwasser, das hat die Trockenheit in den Tiefen des Bodens beseitigt. Das ist gut. Allerdings war ja dann auch wieder Hochwasser ein Thema und es regnet auch jetzt noch den Rest des Monats weiter." Und das heißt allerdings im Umkehrschluss nicht, dass es im Sommer nicht wieder zu trocken werden kann.
Lena Orban
Zu nass, zu trocken, zu warm, zu kalt - das Wetter kann es aber auch niemandem recht machen und sollte sich gefälligst an die Vorgaben, Modellrechnungen und den Profitinteressen der Menschen halten. Ich vermute, dass Wetter ist ein Anarchist, unberechenbar für den Menschen und damit gefährlich...