Die Landwirte haben zwar auf der E40 eine Fahrspur mit ihren Traktoren blockiert, die andere aber frei gelassen - sodass der Verkehr zähflüssig weiter fließen konnte. Unter den Protestierenden waren hauptsächlich junge Bauern, die sich Sorgen um ihre Zukunft machen.
Für Dorian Locht, Junglandwirt aus Lontzen, war schon früh klar, dass er Landwirt werden wollte. Inzwischen ist er in den Familienbetrieb eingestiegen. Für die Zukunft seines Berufes will er kämpfen. "Wir sind hier für die nächsten 40 Jahre - und nicht nur für uns, sondern für alle Leute in Belgien, um eben weiterhin gute Produkte zu bekommen."
Die rund 20 Landwirte hielten immer wieder LKW an und inspizierten deren Ladung. Damit wollten sie darauf aufmerksam machen, dass importierte Waren oft weniger reglementiert sind als Produkte aus dem eigenen Land. "Wir haben ganz viele Regeln, an die wir uns halten müssen. Aus dem Ausland kommt egal was rein, mit weniger Regeln."
"Wir müssen Qualität produzieren mit vielen Kosten - und im Ausland wird alles produziert mit deutlich weniger Kosten. Wir sind damit nicht einverstanden, alles ins Land reinzulassen, nur weil die Politik entschieden hat, dass so viel importiert wird."
Das Ziel: gleiche Regeln für alle. Die Proteste der letzten Wochen haben in Dorian Lochts Augen noch nicht viel Wirkung gezeigt. "Die Politik hat uns bisher drei Versammlungsdaten versprochen. Da steht aber noch nichts fest, was da besprochen werden soll. Was dabei raus kommt, wissen wir nicht. Etwas Konkretes auf dem Papier gibt es noch nicht."
Auch Aktion auf E42 bei St. Vith
Die Aktion auf der E40 in Eupen verlief ruhig und friedlich. Die Verkehrsbehinderungen hielten sich in Grenzen, wie auch die Polizei bestätigte.
Auch auf der Autobahn E42 bei St. Vith waren einige Landwirte zwischen den Autobahnabfahrten St. Vith Nord und St. Vith Süd präsent, aber auch hier gab es kein Chaos. In anderen Teilen der Provinz kam es zu längeren Staus, zum Beispiel rund um Loncin.
Der Bauernbund Ostbelgien distanzierte sich von der Protestaktion. Der Bauernbund sei nicht in die Planung einbezogen worden und beteilige sich nicht an Aktionen, deren Urheber unbekannt sei, heißt es. Der Bauernbund setzt auf die Verhandlungen der Task Force Ernährung und hat dem regionalen Landwirtschaftsminister Borsus dazu einen 14-seitigen Forderungskatalog zukommen lassen.
Lena Orban
Sollten wir nicht alle mitmachen?
Bravo an die Landwirte die Mut und Widerstand leisten gegen dieser Wirtschaftsfeindlichen Politik der EU ….
@Patrick Thoussaint: genau meine Worte. Leider haben die meisten Menschen kein Verständnis dafür, da sie glauben, nicht persönlich betroffen zu sein.
Doch das Problem geht uns alle an. Ohne Landwirte keine Nahrung.
Die aus dem 3D-Drucker ist für mich keine Nahrung!
@Patrick Thoussaint
Und was ihr nicht versteht ist, dass man damit niemanden auf seine Seite zieht.
Damit schadet man nur dem kleinen Mann der nichts dafür kann und statt Verständnis zu erzeugen lehnt man nur die Bevölkerung gegen sich auf. Es schadet der Bewegung mehr als es nutzt.
@Vega: Wer nicht protestiert, ändert nichts. Und der Staat hat gewonnen. Und DAS möchten Sie??
Sehe ich ähnlich Herr Vega.
Auch die Aktionen der letzten Generation (die bisweilen wohl auch bei denjenigen Unverständnis hervorgerufen haben, die jetzt die Bauernproteste unterstützen oder selber möglicherweise auf einem Traktor sitzen) waren für den Einsatz zum Schutz des Klimas sicher ab einem Moment kontraproduktiv.
Die Bauern, so legitim ihre Forderungen auch sein mögen, sind ebenfalls dabei, diesen Moment zu verpassen.
@Ronny Ramscheidt
"Wer nicht protestiert, ändert nichts. Und der Staat hat gewonnen. Und DAS möchten Sie??"
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde Protest gut und richtig. Und verstehe auch die Anliegen der Landwirte. Aber die Art und Weise und vor allem die Mittel mit denen Protestiert werden sind ganz wichtig.
Wie schon Dieter Leonard geschrieben hat sich wohl jeder Unverständnis für die Aktionen der Klimakleber und die meisten die betroffen waren, haben sich wohl eher aufgeregt, das gilt vermutlich auch für die Landwirte. Wenn man nun genau die gleichen Aktionen startet, macht man sich nur Feinde in der Bevölkerung und schadet der ganzen Bewegung.
Wir brauchen die Bauern, wir brauchen engagierte Tierschützer, wir brauchen einen funktionierenden Staat den wir auch haben.
Auf gar keinen Fall dürfen sich die zurecht besorgten Bauern vor den Karren spannen lassen von den durch die Krise am überprofitierenden und übermäßig wohlhabenden Flämischen und Wallonischen Rechtsextremisten.
Ich sage allen die hier in den Kommentaren unseren Staat verachten, dass wer sich gegen unseren Staat erhebt, sein eigenes Urteil bereits gefällt hat. Konstruktive Kritik à la #MSE ist erlaubt, doch was politisch rechts davon darüber hinaus geht hat keine Daseinsberechtigung.
Herr Leonard,
Der Unterschied zwischen Bauern und Klimaklebern ist folgender : Bauern schützen täglich das Klima indem sie Wachstumsförderndes CO2 ausstossen und natürliche Nitrate (Gülle) dem Boden zuführen. Klimakleber-Wohlstandskinder fliegen eher regelmässig nach Bali um über ihre "Klimalösungen" nachzudenken. Und zudem WISSEN die Bauern dass sie vom aussterben bedroht sind, die Klimakleber glauben....an so ziemlich jeden mist....
Hier sich verschiedene die nicht wiesen um was es hier geht ! Zu Beispiel Getreide aus der Ukraine ohne jede Kontrolle auf Pertizide Plastik gemischt mit Gemüse und viele andere Kriegsgift Stoffe alles legal für die armen Bauern der Ukraine glauben Sie den Witz nicht ,die Wahrheit ist das meiste Ackerland ist in der Hand von NL ,F,B,D und noch ander Reiche Unternehmensgruppen Oligarchen Agroholding Harveast haben so 4 Millionen Hektar in Ukraine in ihre Hand mit viel Umsatz für der EU und gut für Politik die Bauern interessiert keiner der hohen ,die Bauern geben ihnen nix .Für die sind Bauern noch Auslaufmodel und Preise fallen im Keller der Bauern hier
Es sollten alle Unternehmer mitmachen und wenn es geht die ganze Woche.Wir bezahlen Steuern über Steuern und was bleibt über?