Der Aachener Dom ist gefüllt mit Schülerinnen und Schülern, doch die Atmosphäre ist wie gewohnt andächtig. Gespannt lauschen sie den Worten von Mirko Drotschmann. Sie kennen den Journalisten und Moderator als "MrWissen2go". Unter diesem Namen führt Drotschmann einen Youtube-Kanal, der zum öffentlich-rechtlichen Angebot gehört. Er postet Erklärvideos zu geschichtlichen und politischen Themen und versucht, sie den Schülern verständlich zu vermitteln.
Bei seinem Vortrag im Aachener Dom geht es aber nicht etwa um Karl den Großen oder das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, sondern um ein sehr aktuelles Thema: Fake News. "Ich verwende lieber Falschmeldungen, die deutschsprachige Beschreibung, weil 'Fake News' inzwischen so eine Art Kampfbegriff geworden ist. Spätestens als Donald Trump die etablierten Medien in den USA als 'Fake News Media' bezeichnet hat, ist das so ein bisschen was verrutscht."
"Falschmeldungen sind für mich nicht nur einfach falsche Informationen, sondern falsche Informationen, die einen ganz besonderen Hintergrund haben, die Menschen beeinflussen sollen, manipulieren sollen, einen Denkprozess in Gang setzen sollen, sie emotional erreichen sollen. Also es soll damit etwas erreicht werden. Das ist nicht einfach nur ein Fehler, der passiert ist, sondern ganz bewusste Desinformation."
Darum hat die Europäische Stiftung Aachener Dom Mirko Drotschmann eingeladen. Der richtige Umgang mit Medien, insbesondere mit digitalen Medien, müsse jeder lernen, sagt er. Drotschmann schlägt sogar ein Schulfach vor, das einem früh beibringt, seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden.
"Ich versuche immer wieder, Falschinformationen, die man im Netz findet, aufzugreifen und aufzuklären. Ich finde, das ist das A und O. Die Dinge nicht einfach stehen zu lassen, sondern sich damit auch auseinanderzusetzen und klarzumachen: Hier wurden falsche Dinge erzählt. Gleichzeitig muss man natürlich aufpassen, dass man diese Falscherzählungen nicht aus Versehen weiterverbreitet, selbst wenn man versucht, sie aufzuklären. Und das ist für mich auch ein ganz wichtiger Punkt: ein sehr behutsamer Umgang damit und gleichzeitig eine ganz bewusste Gegenrede und ein Fakten-Check, der auch immer ganz wichtig ist."
Gerade im Internet, auf Plattformen wie TikTok, Instagram und Youtube, kursieren immer wieder Falschmeldungen, die sich rasant verbreiten können. Darum gab Mirko Drotschmann den über 300 Schülern auch Tipps, wie sie solche Falschmeldungen enttarnen können. Eine Google-Bilder-Rückwärtssuche kann zum Beispiel Aufschluss darüber geben, wo das Bildmaterial einer Meldung herkommt.
"Seid kritisch, seid misstrauisch. Glaubt nicht alles, was ihr im Netz seht, insbesondere dann, wenn es aus dubiosen Ecken kommt", rät Drotschmann. "Prüft immer die Absender. Wer steckt dahinter? Werden Quellen angegeben, was sind das für Quellen, wird hier viel mit Emotionen gearbeitet, wird sachlich getextet, wird vielleicht Meinung mit Inhalt, mit objektivem Inhalt vermischt? Und da sollte man besonders vorsichtig sein und immer so ein bisschen wie ein misstrauischer Detektiv unterwegs sein."
Zu erkennen, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte, ist etwas, was jeder einzelne beherrschen sollte. In einer Welt, die von unzähligen Informationen durchzogen ist, kann es passieren, sich von scheinbar klaren Fakten in die Irre führen zu lassen. Doch wer lässt sich schon gerne etwas vormachen?
Falls ihr selbst checken wollt, wie gut ihr im Erkennen von Fake News seid, gibt es mittlerweile entsprechende Tests im Netz, zum Beispiel unter der-newstest.de.
Lara Wilken
Es ist amüsant, ausgerechnet eine Veranstaltung über falsche Informationen in einer römisch-katholischen Einrichtung durchzuführen; dem Erfinder des bewussten Täuschen des menschlichen Geistes…
Tolle Sache! Ist aber auch für Erwachsene sicherlich interessant. Gerade in der heutigen Zeit
Mirko Drotschmann arbeitet für ZDF-TerraX. Dort (Abteilung Geschichte) wurden seit vielen Jahren Unwahrheiten und erfundene "Quatsch-Geschichte" übers Mittelalter verbreitet. Aufgeklärt über diese Mittelalter-Geschichts-"Fake-News" hat der Mittelalter-Forscher Andrej Pfeiffer-Perkuhn.
Seit einigen Jahren hatte Pfeiffer-Perkuhn in seinem Youtube-Kanal "Geschichtsfenster" über die Fake-News bei TerraX aufgeklärt, vor allem im Video "Terra X zerstört das Mittelalter! Eine Reaktion."
Kürzlich war TerraX zur einer Sendung genötigt, wo das Mittelalter wieder ins rechte Licht gerückt wurde, bei "Geschichtsfenster" kommentiert unter "180°-Wende bei Terra X?". Moderiert wurde diese ZDF-Sendung von Mirko Drotschmann.
Aber eine Entschuldigung für die jahrelangen schlechten ZDF-TerraX-Sendungen mit viel Falschinformation gab es nicht.
Drotschmann liess sich während der Corona-Zeit als Propagandist instrumentalisieren, und war ein Zugpferd, um andere Meinungen zu unterdrücken anstatt zu diskutieren. Auch in einer Sendung "Seuchen und Hygiene" wurden wieder Mittelalter-"FakeNews" gesendet.
Nein, MisterWissen2go, wer dreimal lügt, dem glaubt man nicht...
Wie wäre es mal mit einer Entschuldigung für TerraX-Falschmeldungen bzw. Corona-Propaganda?
Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht.
Aha! Deutsches Staatsfernsehen! Und wer bestimmt, was "Falschmeldungen" sind und was nicht? Alles sehr zweifelhaft...