Die Autonome Gemeinderegie der Stadt Eupen, die für die gemeindeeigenen Infrastrukturen zuständig ist, lässt derzeit prüfen, ob die künftige Leichtathletikpiste am König-Baudouin-Stadion statt sechs auch acht Bahnen erhalten kann. Damit könnten auch internationale Wettkämpfe dort ausgetragen werden. Das teilte SPplus-Schöffin Alexandra Barth-Vandenhirtz am Montagabend im Stadtrat nach einer betreffenden Frage der CSP mit.
Erst wenn alle Fakten vorlägen, könne man eine definitive Entscheidung treffen, so die Schöffin. Es sei auch zu klären, ob der finanzielle Rahmen eine Laufpiste mit acht Bahnen zulasse. Bei den Regierungsgesprächen im September wurde das Projekt Leichtathletikpiste mit 1,7 Millionen Euro im Infrastrukturplan eingetragen und bezog sich auf den im Jahr 2020-2021 ermittelten Bedarf mit sechs Bahnen. Eine mögliche Bezuschussung der Kosten zu 75 Prozent beziehen sich derzeit auf die 1,7 Millionen Euro.
Mit dem König-Baudouin-Stadion entsteht im Ortsteil Schönefeld eine neue, größere Infrastruktur für Eupens Sportler. In etwa anderthalb Jahren sollen die Vereine hier ihr neues Quartier beziehen können.
Debatte über die Einrichtung von Fahrradzonen
Inhaltlich im Kreis zu drehen scheint sich der Stadtrat um das Thema der Auto- und Radwege. Das sorgte wieder für Uneinigkeit zwischen Mehrheit und Opposition.
Zur Förderung der sanften Mobilität und zum Schutz der Fahrradfahrer soll die Lommericher Gasse direkt ab der Kreuzung mit der Hochstraße als Fahrradzone eingerichtet werden. Das Gleiche gilt für Bereiche der Schulstraße und des Katharinenwegs. Genau genommen: In der Schulstraße von Haus Nr. 25 bis zur Kreuzung mit der Hisselsgasse, die Schulstraße von der Kreuzung mit der Hisselsgasse bis zur Kreuzung Werthplatz/Kaperberg und der Katharinenweg von der Kreuzung mit dem Couvenplatz bis zum reservierten Fuß- und Fahradweg.
Thomas Lennertz erklärte, für die CSP-Fraktion erschließe sich die Sinnhaftigkeit einer Fahrradzone in den genannten Bereichen nicht. Anstatt dort verkehrsberuhigende Maßnahmen zu treffen - zum Beispiel durch Einrichtung einer Wohnzone oder Spielstraße - benutze die Mehrheit Fahrradzonen als verkehrsberuhigende Maßnahme, so sein Vorwurf. Bauschöffe Michael Scholl erwiderte, in der Fahrradkommission habe es keine Anmerkungen zu den Vorhaben gegeben.
Kritisch äußerte sich Thomas Lennertz auch über die kollektive Kinderbetreuungsstruktur in den ehemaligen Räumen des Finanzdienstes des Rathauses. Die CSP hätte es begrüßt, dass zunächst ein Konzept für die Kinderbetreuung ausgearbeitet worden wäre, anschließend ein Betreiber gefunden würde, und zuletzt die Umbaumaßnahmen entsprechend den konkreten Wünschen und Vorlieben des Betreibers umgesetzt würden. Die Mehrheit habe es jedoch bevorzugt, in einer anderen Reihenfolge vorzugehen.
Das Projekt Modernisierung der Gebäude Hillstraße 1 bis 7 wurde vom Stadtrat einstimmig genehmigt. Das Projekt geht über einen Wiederaufbau hinaus. Es umfasst auch ein nachhaltiges Energiekonzept für Wärme und Strom. Zusätzlich berücksichtigt das Projekt die Kriterien zur Schaffung von bezahlbaren Wohnraum, hieß es im Stadtrat. Die Projektkosten liegen bei über sieben Millionen Euro. Die DG gewährt einen Zuschuss abzüglich der Versicherungsentschädigungen von 90 Prozent.
Manuel Zimmermann