Es ist eine ungewöhnlich kleine Besetzung für Crombacher Verhältnisse. Auf der Bühne zu sehen sind nur Guido Lambertz, Britta Plattes, Nicole Adams und André Arens. Im Zentrum der Handlung steht ein unbekannter Mann - den das Publikum nicht zu sehen bekommt, den aber eines von zwei benachbarten Ehepaaren zum Unverständnis der Nachbarn bei sich zu Hause aufgenommen hat.
Auch woher der Gast stammt, ist nicht so klar. Oder wie genau die Hautfarbe nun ist, auch das bleibt ... im Dunkeln. Das Theater hat in Crombach Tradition. Schon in den 1920er Jahren gab es eine Theatergruppe. Dann wurde die Tradition erst 1980 wiederbelebt. Verantwortlich dafür war der gebürtige Crombacher Theatermacher Marcel Cremer, der zunächst mit dem Junggesellenverein wieder Stücke inszenierte. Als diese dann aus dem Verein herauswuchsen, gründete sich die "Theatergruppe Crombach".
André Arens und Nicole Adams sind seit den Anfangsjahren dabei. "Es bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich bin ja jetzt seit über 40 Jahren dabei", sagt Nicole Adams. "Das ist so eine Leidenschaft, es ist etwas, das mich ausmacht, das sind meine Freunde, das ist meine Familie. Wir halten sehr gut zusammen - und wir haben es gut."
"Wir gehen immer auf ein Abenteuer, wir probieren immer etwas Neues aus. Das ist eine Verbundenheit. Wir wollen auch immer gucken, dass wir es den Leuten gut machen, dass wir es gut haben und dass wir eine kleine Botschaft übermitteln. Das ist auch eine Herausforderung an uns selbst."
Dazu gehört auch die Auswahl der Stücke. "Es ist uns wichtig, bei allem Witz und Satire oder Humor auch etwas rüberzubringen", erklärt André Arens. "Also uns ist es auch wichtig, den Zuschauern immer wieder den Spiegel vorzuhalten. Das heißt, dass der Zuschauer sich selber ertappt - 'Oh, jetzt lache ich. War das jetzt der richtige Moment oder wäre ich besser ruhig geblieben?' Und das ist das Schöne, mit dem Zuschauer zu spielen, mit seinen Reaktionen."
Und dadurch entstehen diese "Valentin-Momente", wie wir sie aus vielen Stücken der Theatergruppe kennen, meint jedenfalls Marzel Maraite, der in diesem Jahr die Bühne gegen den Regiestuhl getauscht hat. "Und der Valentin, der zieht sich auch so ein bisschen wie ein roter Faden durch die Stücke von Crombach. Wir haben jetzt sechs oder sieben Mal gespielt, aber ich glaube, man sieht ihn auch manchmal in anderen Stücken mit seiner Art und Weise, sich zu bewegen, mitspielen auf jeden Fall."
Das Stück "Wir sind keine Barbaren" ist noch am ersten Februar-Wochenende im Saal "O Schulmarjanne" in Crombach zu sehen. Karneval sei Dank sind noch Tickets verfügbar.
Gudrun Hunold