Treffpunkt war der Kreisverkehr an der Autobahnauffahrt in Malmedy. Rund herum stellten sich die Landwirte mit ihren Traktoren auf. Gegen 9:45 Uhr ging es dann los auf die Autobahn. Im Schritttempo machten sich die Traktoren auf den Weg Richtung Battice.
Seit Anfang des Jahres sind die Bauernproteste Thema: In vielen Ländern sind bereits Landwirte auf die Straßen gegangen. Auch den belgischen Landwirten ist es wichtig, ihren Standpunkt zu verteidigen. "Tatsächlich haben die Landwirte den ganzen Verwaltungsaufwand und die Kontrollen satt", erklärt Landwirt Joël Gresse.
"Hinter all dem haben wir eine Politik, die uns scheinbar unterstützt, indem sie sagt, man soll lokal essen. Aber hinter unserem Rücken öffnen sie den Handel für die Einfuhr von Produkten ohne Rückverfolgbarkeit und ohne Qualität. All diese importierten Produkte senken den Preis unserer Produkte, bei denen es sich um Qualitätsprodukte mit einwandfreier Rückverfolgbarkeit handelt."
Niemand durfte die Traktoren auf ihrem Protestzug überholen, dafür sorgte die Polizei. Autobahnauffahrten waren gesperrt worden. Es bildete sich ein Stau auf der E42 und auch an den Autobahnauffahrten brauchten die restlichen Verkehrsteilnehmer etwas Geduld. Unterstützung bekamen die Landwirte in Form von hupenden LKW auf der Gegenfahrbahn und Daumen hoch.
Die Landwirte hoffen, durch die Aktion endlich gehört zu werden. "Was wir in Bezug auf Fleisch und Milch fordern, ist ein fairer Preis. Letztes Jahr hatten wir einen Anstieg des Milchpreises, aber jetzt fallen wir wieder in ein Loch. Und was Fleisch angeht, ist der Preis wirklich zu niedrig. All diese Preise müssen wieder steigen.”
Gegen Mittag kamen die Traktoren in Battice an. Dort versammelten sich alle Landwirte noch einmal, bevor auch für sie der Protestzug zu Ende ging.
Der Bauernbund Ostbelgien beteiligte sich nicht an dieser Aktion. Er habe weder die Initiative dazu ergriffen, noch sei er von den Organisatoren kontaktiert worden, schreibt der Bauernbund Ostbelgien in einer Mitteilung.
Der Anlass für die Protestaktionen treffe auch auf die deutschsprachigen Landwirte zu. Deshalb will der Bauernbund Ostbelgien in der kommenden Woche eine gezielte Aktion durchführen, um auf die Probleme aufmerksam zu machen.
Lena Orban
Bauernbund Ostbelgien,nur gemeinsam ist man in dieser Situation Stark.