Gut, es gibt keine Filmstars auf dem roten Teppich wie bei der Oscar-Verleihung. Und die Gewinner werden auch nicht theatralisch aus einem verschlossenen Umschlag gezogen. Dafür durften sich aber auch die Eifeler Unternehmensvertreter, die zur Preisverleihung in die "Tenne" nach Simmerath-Eicherscheid eingeladen wurden, sicher sein, dass sie einen der begehrten Eifel-Awards mit nach Hause nehmen.
Dahinter steht die Zukunftsinitiative Eifel, ein Zusammenschluss der verschiedenen Gebietskörperschaften. Präsident ist zurzeit Andreas Kruppert, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm. "Der Eifel Award ist wirklich eine Auszeichnung. Und man sieht auch noch mal, dass die Eifel unglaublich viele innovative Betriebe hat. Und die können auch zu Recht stolz darauf sein, dass sie ausgezeichnet werden. Interessant ist ja, dass es hier sehr unterschiedliche Betriebe waren."
Die Bandbreite reichte vom Maschinenbauer über Mineralwasserabfüller und Bankendienstleister bis zum Tourismusanbieter, querbeet durch die ganze Eifel von Bollendorf bis Vettweiß und von Roetgen bis Mayen.
Und auch Ostbelgien war wieder vertreten, auch durch den Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Oliver Paasch. "Im letzten Jahr hat die Verleihung ja sogar in Ostbelgien im Triangel St. Vith stattgefunden und ich kann mir vorstellen, dass dadurch auch eine Aufmerksamkeit für ostbelgische Unternehmer im gesamten Grenzraum, in der gesamten deutschen Eifel entsteht. Das jedenfalls ist mein Eindruck und das entspricht den Rückmeldungen, die ich hier von deutschen Unternehmen bekomme."
Ausgelobt wurden die Preise diesmal für "vorbildliche Konzepte und Ideen" in Sachen Nachhaltigkeit. Damit konnte etwa das Unternehmen New Laser punkten, das am Steinerberg bei St. Vith Bleche, Rohre und Profile zuschneidet. "Das ist auf jeden Fall auch für unsere Mitarbeiter eine Anerkennung, sage ich mal, weil es eine Mehrarbeit zum Tagesgeschäft bedeutet, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Wir können uns aber glücklich schätzen, dass unsere Mitarbeiter sehr davon überzeugt sind und dieses Thema auch sehr vorantreiben", sagt Geschäftsführer Thomas Cremer.
Grundlage sind die sogenannten ESG-Kriterien für Umweltschutz (Environmental), soziales Engagement (Social) und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). "In diesen Kriterien haben wir uns vor anderthalb Jahren auf den Weg gemacht und uns damit sehr auseinandergesetzt. Wir sind noch immer nicht am Ende angelangt, aber sind schon auf einem guten Weg. Und da ist dieser Preis natürlich eine Genugtuung für alle unsere Mitarbeiter, die sich damit befasst haben."
Als zweites ostbelgisches Unternehmen kommt Hydro Extrusion aus Raeren in den Genuss eines Eifel Awards. "Wir kriegen immer mehr Fragen von Kunden, die sich für Nachhaltigkeit, für den CO2-Fußabdruck interessieren und auch uns als Konzern fördern, unsere Produkte nachhaltiger herzustellen, damit am Ende das Produkt vom Kunden auch einen geringeren Fußabdruck hat", sagt Vertriebsleiter Pascal Dohmen.
Nachhaltigkeit gehöre zur DNA der international tätigen Firmengruppe, erklärt Pascal Dohmen. Für den Raerener Standort mit seinen 220 Mitarbeitern ist der Eifel Award aber nochmal etwas Besonderes. "Das ist sehr wichtig für uns, auch gerade in der Region bekannter zu werden, hier Leute zu treffen beim Networking. Ich habe feststellen können, dass verschiedene Kunden auch hier geehrt wurden und das hat einen sehr großen Stellenwert für uns."
Der Eifel Award wird seit 2009 von der Zukunftsinitiative Eifel verliehen. Und die nächste Runde ist schon eingeläutet. "Das nächste Thema, der Eifel Award 2024, wird sich mit dem Thema Digitalisierung auch ein absolutes Zukunftsthema beschäftigen", erklärt Andreas Kruppert. "Und ich bin auch davon überzeugt, dass das auch wieder für viele Unternehmen ein Ansporn ist, sich zu bewerben."
Stephan Pesch