Jeder kann die Jodtabletten kostenlos in den Apotheken abholen. Dabei haben sollte man nur den Personalausweis und schon bekommt man die Packung mit zehn Tabletten ausgehändigt. Wichtig ist: Die Jodtabletten sollten niemals vorsorglich auf eigene Faust eingenommen werden, erklärt auch der Eupener Apotheker Ralph Mertens. "Entscheidend ist der Zeitpunkt, wann man die Tabletten nimmt. Es ist nicht so, dass, wenn etwas in Tihange passiert, man sie sofort einnehmen muss. Die offiziellen Ämter geben Bescheid, wann die Tabletten eingenommen werden müssen, damit der Schutz optimal ist."
So wirkt das Jod dann im Körper. "Das gesunde Jod setzt sich an der Schilddrüse fest, damit das Radioaktive sich nicht an den Körper binden kann. Das nimmt man quasi als Krebsvorbeugung ein. "Menschen, die schon an Krebs erkrankt sind oder auf Jod allergisch reagieren, sollten die Jodtabletten nicht nehmen. Personen ab 40 Jahren sollten mit dem Hausarzt absprechen, ob eine hohe Dosis Jod nicht riskanter ist als die radioaktive Strahlung. "Empfohlen wird es aber für alle unter 18 Jahren und für schwangere und stillende Frauen", so Mertens.
Zurzeit gibt es laut föderalem Krisenzentrum keine konkrete Bedrohung und auch keinen Grund zur Panik, die Kampagne wird präventionshalber alle paar Jahre wiederholt. Schon bei der letzten Kampagne hat Apotheker Ralph Mertens zahlreiche Jodtabletten herausgegeben. Wer noch Tabletten zu Hause hat, sollte einen Blick auf das Produktionsdatum werfen. Liegt das vor 2011, sollten die Tabletten durch neue ersetzt werden.
Neue Sensibilisierungskampagne zur Eindeckung mit Jodtabletten
Lena Orban