Fast 800.000 LKW weniger auf den Straßen in der Region - so rechnet der Lütticher Binnenhafen vor. Statt auf der Straße wurden im vergangenen Jahr insgesamt 15,5 Millionen Tonnen Fracht auf dem Wasserweg von und nach Lüttich transportiert. Das sind 17 Prozent mehr als 2009. Dieses Krisenjahr hat der Lütticher Binnenhafen also überwunden.
Nimmt man den Transport per Eisenbahn und LKW noch hinzu, kommt der Hafen auf einen Gesamtumschlag von 21 Millionen Tonnen Fracht - fast drei Millionen mehr als im Jahr zuvor.
"Der Zuwachs ist unter anderem auf die Wiederinbetriebnahme des Hochofens von ArcelorMittal in Ougrée zurückzuführen. Aber auch die wachsende Baubranche hat dazu beigetragen. Außerdem hat der Getreidetransport zur Raffinerie für Biokraftstoff in Wanze explosionsartig zugenommen", sagte Generaldirektor Emile-Louis Bertrand.
Verstärkt Werbung machen - "Trilogiport"
Trotz der positiven Bilanz gibt es auch einige Gütertransporte, die zurückgegangen sind - wie z.B. Müll und daraus gewonnene Sekundärrohstoffe oder Holz. Stabil geblieben sind die Transporte der Öl- und Chemieindustrie. Die Leitung des Lütticher Binnenhafens ist jedoch optimistisch, dass auch diese Zahlen wieder steigen werden. Sie will vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen für den Transport auf dem Wasserweg werben.
"Automatisch denken die Unternehmen immer an den LKW-Transport. Doch wir haben eine Alternative zu bieten, die umweltfreundlicher ist, den Verkehr auf der Straße entlastet und wobei man auch noch Geld sparen kann. Davon wollen wir die Unternehmen zusammen mit anderen Häfen überzeugen", so Generaldirektor Bertrand.
Mit Optimismus und neuen Plänen geht der Lütticher Binnenhafen in die Zukunft. Unter anderem soll die Zusammenarbeit mit den Seehäfen ausgebaut werden. Ein großes Projekt ist der Logistik-Knotenpunkt "Trilogiport", eine multimodale Plattform für den kombinierten Verkehr auf einer Fläche von rund 100 Hektar. Das wird zusätzliche Arbeitsplätze bringen - direkt und indirekt für Lüttich, die gesamte Region und auch für die Deutschsprachige Gemeinschaft.
Archivbild: Michel Krakowski (belga)